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der MWerkftatt ftand Beter im Meifterftübchen vor dem Gilde:
meifter Bollinger. Er berichtete, nachdem auf feinen Wunfch
die Thür verriegelt mar, feinem Herrn genau alles, was
geftern abend gefchehen. Cr hatte dabei die gerettete
Uhr in der Hand, erklärte und zeigte dem Meifter, daß
ba8 Iang geplante Werk mwohlgelungen fei, und fügte
hinzu, wie er in diefen Tagen feinen lieben Brotherrn
um gütige Unterftüßung zur Veröffentlidung der Er
findung habe bitten wollen. Staunen und Bewunderung
ergriff wohl den ehrlichen Meifter um feines Hugen SGe-
jellen große Werk, Ddejfen Tragweite und Bebeutung für
Mit- und Nachwelt ihm fofort einleuchtete, eben[o aber {hwoll
Born und Erbitterung in feinem Herzen über den fhnuöden
Naub, der in feinem Haufe vollführt war.
MNoer gleich mie geftern abend der Befjtohlene, fand
Bollinger fihH außer ftande, einem beftinmten VBerdachte
Kaum zu geben, auf eine einzelne oder mehrere Berfonen
zu Jchließen. €E3 ließ fih, da das Haus bis fpät geöffnet
blieb, nicht einmal ficher Jagen, ob Hausgenofjen oder Cin-
dringlinge den Diebftahl verübt. Allerdings Iprah mancherlei
für Hausgenoffen. Schloffergefellen fonnten Leicht nit Nach-
Jhlüffeln, die offenbar angewendet waren, arbeiten, außer-
dem fchien e8 doch nur auf die neue Erfindung abgefehen,
denn nicht$ anderes mar entwendet. Man wußte zwar
im Haufe nur ein wenige, draußen aber fchließlich gar
nicht von Peters geheimnisvollen Arbeiten. Bei alledem
fanı von den beiden Feiner auf den mahren Thäter, der
fein hHeuchlerifches Gefjpinft in der legten Zeit gut genug ge:
moben hatte, Der ehrenfejte Pollinger hätte, wie man fagt,
eher an des Himmels Einfturz geglaubt, als daran, daß
ein Mitglied feiner Familie, und wäre e8 fonft zehnmal ein
Bruder Leichtfuß, ein Dieb fein könne.
NoeldechHen, Beter Hele,