Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

117 
unberechenbarsten Schritten treiben konnten. Die Geschichte 
hat seine Sorge bestätigt. — Von Wittenberg führte der 
Weg die beiden Visitatoren wohl zunächst in die anhalti— 
nischen Konvente. Die genaue Reihenfolge wissen wir nicht; 
genug, späterhin wird auch Erfurt besucht.?0) Hierhin 
nun berief der Vikar, sei es gelegentlich dieses Aufenthaltes, 
sei es, daß er im Laufe des September noch einmal dahin 
zurückkehrte, eine außerordentliche Zusammenkunft, die 
Kolde für ein, wie er selbst zugiebt, einzig dastehendes 
Distriktskapitel CLangs hält. ?01) Es scheint eine Diffinitoren⸗ 
beratung, vielleicht auch nur eine Zusammenkunft des 
Generals mit den Distriktsvikaren gewesen zu sein, die als— 
dann Staupitz, Linck, Lang und Güttel?) vereinigt 
hätte. Unzweifelhaft war die Beratung, wenn sie auch 
nebenher über einzelne Personalien entschied, durch die 
Cage der Dinge hervorgerufeu.?o) 
In die Seit dieser Visitationsreise wäre auch die von 
Thamm in seinem Chronicon Coldicense aus dem Jahre 
1519 gemeldete, 200) nach evangelischen Grundsätzen von 
CLuther, Staupitz und Linck vorgenommene Erneuerung 
des Gottesdienstes zu setzen, wenn anders die Thammsche 
Nachricht auf Wahrheit beruhte. Allein es bedarf wohl 
gar keines Hinweises auf die inneren Unmöglichkeiten nach— 
stehender wörtlicher Behauptung: „Diese Triumvirn ver— 
besserten überall“ — vorher ist nämlich gesagt: „im Auftrage 
des Kurfürsten in allen sächsischen Kirchen“ — „den Gottes— 
dienst und schafften die papistischen Greuel ab“; nach den 
Darlegungen dieser Monographie liegt die Unrrichtigkeit 
der Angabe klar zu Tage. Bendixen verleitet die 
Thammsche Notiz, vielleicht auch nur Lincks Aufenthalt in 
Grimma, zu der Annahme, daß Wenzel seine Vaterstadt
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.