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— II. Die Festtage 6—
Hofreit allhie in sand Sebalds Pfarr an der Spitalgassen
vornen im Eingang gegen Mittentag warts zwischen Peter
Wellners, Schneiders, und Jorgen Hagen, Schusters, Häusern
gelegen und hinten an Kappenzipfel stoßend, wie die sampt
dem Höflein daran, auch dem Tüll (Bretterzaun) und Aufgang
und mit Lichten, Trüpfen itzo vor Augen stehet und von Alter
herkommen und sonsten mit allen ihren Rechten und Gerechtig—
keiten, Zu⸗ und Eingehörungen allenthalben umbfangen und
begriffen ist“ als „freilauteres, unverpfändetes und unver—
kümmertes Eigen“ von den Kindern und Enkeln des Zucker⸗
machers Severin Arnold um den Kaufschilling von 610 fl.
erworben, die sie gleich bar bezahlten.
Man sieht aus allem, daß sich der Dichter eines behag—
lichen Wohlstandes erfreute. Das geht auch aus anderen
Urkunden hervor. Am 28. Dezember 1552 und am 1. November
1561 hatte der „teutsche Poet und Bürger“ im ganzen 80 fl.
mit 40 fl. Zinsertrag, also zu dem damals üblichen Zinsfuß
von 5/0, auf der Losungsstube angelegt. Davon zog er
8 Monate vor seinem Tode, am 15. Mai 1575, 100 fl.
und am 12. März 1576 die Erben des Dichters „Barbara,
weilund Hannsen Sachsen des teutschen Poeten und Bürgers
hie seligen hinderlassene Wittib, Hans und Jakob die Pregl,
Katharina, Paulusen Wirsings ehliche Hausfrau, . .. und
Hans Mumler anstatt und von wegen Maria seiner Ehe—
wirtin“ ... die noch auf der Losungsstube stehenden 700 fl.
aus derselben zurück.
Eine Urkunde vom 80. März 1576 gibt noch einigen
Aufschluß über die Erbteilung. Danach war ein jeder von
den Erben, insbesondere aber die Witwe Barbara — Barbara
Harscher —, „mit barem Geld, Schuld und Farnus ... aller
Ding vergnügt und bezahlt“ worden, „wie dann solche im
Ende des aufgerichten Inventari nach Lengs ordenlich verleibt
worden“ ꝛc. ꝛc. Bei dieser Teilung hatte erhalten Katharina
Wirsing mit ihrem Ehewirt 15 fl. jährlichen Zinses auf des