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„So, das ist allerdings brav und lobenswert,“ meinte
Brigitte gedehnt. „Der Name Peter aber gefällt mir nicht, ich
kann ihn nicht ausstehen.“
Konrad biß sich auf die Lippen, um nicht zu lachen, und
ging auf die letzte Bemerkung nicht weiter ein. „Peter ist eben
ein ganz besonderer Mensch,“ fuhr er dann in seinem Loblied
fort. „Aufopfernd, treu und zuverlässig in jeder Hinsicht.“
„Nun, dann muß er ja ein weißer Rabe sein,“ warf die
Beschließerin ein; „denn diese Eigenschaften pflegen sonst bei den
Soldaten rar zu sein. Gewöhnlich sind sie frech, händelsüchtig,
gewissenlos und roh.“
Wieder bezwang Königsmark mühsam das Lachen. „Wo
denken Sie hin, Peter ist der sanftmütigste Mensch von der
Welt,“ log er, „wie ein Kind; die Kinder besonders liebt er sehr.“
„Ist er denn selbst Familienvater?“ forschte Brigitte.
Konrad gab seinen Mienen einen traurigen Anstrich. „Nein,
leider nicht, der arme Kerl.“
„Ihr bedauert ihn deshalb, Herr Junker?“ klang die erstaunte
Frage.
d Fegatürlich, weil er mir so leid thut.“
„Daß er keine Kinder hat?“
Nein, weil er nicht verheiratet ist, seine Liebe nicht heim—
führte.“
„Aber warum nicht?“
„Der arme Peter konnte und durfte ja nicht.“
„Was hinderte ihn denn daran?“ Brigitte rückte neugierig
aäher; eine unglückliche Liebe, das war ganz ihr Fall!
„Ach, das ist eine sehr traurige Geschichte,“ und der schlaue
Kornett machte ein ganz erbärmliches Gesicht, schwieg sodann und
schaute, wie in tiefen Schmerz versunken, vor sich hin.
„O, das müssen Sie mir erzählen,“ bat Brigitte.
Konrad starrte aber weiter auf seine Bettdecke und machte
aur eine abwehrende Handbewegung. Er rechnete ganz richtig,
daß er hierdurch die Neugierde seiner Pflegerin aufs höchste reize.
„Mein Gott, ist es denn so schrecklich,“ fragte sie und rückte
noch näher, „was ihn abhielt?“
„Ja, auch für mich,“ antwortete Königsmark, wie mit
Grabesstimme.
„Auch für Sie? Ich bin nicht neugierig, gewiß nicht,
junger Herr, sondern es ist nur aufrichtige Teilnahme, weil auch
Sie darunter leiden. Bitte, schütten Sie Ihr Herz nur aus.“