Volltext: Nürnberg im Bauernkrieg

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jeßt, fo waren die untern Kaffen der Bürgerjchaft von den revo- 
(utionären Jdeen anagelteckt *), 
Die Bejhlüffe des Kathes vom 8. Juni, welche zu Beruhig- 
ung der Unterthanen verfündigt wurden, lafjen auf eine jehr er- 
vegte Stimmung fhließen. €3 wird darin ‚geflagt, daß viele Bür- 
ger den Bauern anhingen und allerlei bejhwerliche, verächtliche 
und ungefchicte Keden gegen den Rath und die Stadt vor- 
6rächten. E38 feien fogar Schmachzettel und Schriften Heimlich in 
den Kirchen und an verfhiedenen YPläßen der Stadt angejhlagen 
worden, um die Leute aufzuheben. Diejes betrübe den Kath, denn 
zr habe fiH immer gegen feine Bürgerfchaft „väterlich, getreulid 
und gutwillig gezeigt.“ E83 wäre doch offenbar und unwiderjprech- 
(ich, daß der gemeine Mann in Nürnberg „fo verlich und nußkich 
jefje“ al8 in irgend einem Orte des Neiches, um jo mehr, als 
die gewöhnliche bürgerliche Auflage, die ein jeder zur Erhaltung 
diejer ehrbaren Stadt und Polizei nicht unbillig trüge, Feine 
Hohe fei. Für feine Unterthanen wolle er, in den Zeiten der Noth 
alles aufbieten. Mebrigen3 jei der armen Bürgerichaft „die viel- 
leicht dije8 gefhray3 und ungefchicten furnemens am mainften 
theil urfachen wern“ mit dem Spital, dem großen, neu aufgerich- 
teten reihen Almojen fo geholfen, daß niemand Urfache Habe, fich 
zu beichweren. Sollte eine Thenerung eintreten, fo wolle der Rath 
außerbem den gemeinen Mann, der fi ruhig verhielte, mit Ge- 
treide, Brod, Schmalz, Salz, Kohlen und anderem VBorrath hin- 
reichend verjehen. 
Der Kath Hatte voNlanf zu thunm, um die Orduung in der 
Stadt aufrecht zu erhalten. Er verbot den Bürgern, in die 
Verjammlungen der Bauern zu Iaufen; feine Unterthanen in Hers- 
6ruck, Lauf, Altdorf, Velden, Bebenftein 20. ermahnte er, den 
Bauern ihre Thore zu verfchließen und fich „der mutwilligen jachen, 
die doch weder. im wort gotte3 oder auß andern menjcHlichen jaß- 
ungen ainidhen grund Hätten“ nicht tHeilHaftig zu machen. 
Um den Samen der Unzufriedenheit bei der Nürnberger Bür- 
gerJchaft weiter auszuftreunen, traten damal3 verfchiedene Volfsred- 
ner auf, die unter dem Scheine, das Evangelium zu verfündigen, 
fi) bald auf dem focialen Gebiet bewegten. 
Sn Wöhrd und in Thon predigte Häufig der Bauer Diepold 
*) Brief an Chrijt. Tegel vom 16. Juni 1524. Chronik von Clas 
Npel, fol. 113. Stem alk fidh nun die aufruhr von tag zu tag mehrete an 
allen orthen, heiten meine herrn foldhes au in diefer fiat forg, denn jeder: 
mann unter dem aemeinen voldh war auf der bauern jeiten,
	        
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