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um wenn Konrab von Heide fi zeigen würde, denjelben todt
oder ‚Jebenbig nach Nürnberg zu bringen:
AS nun der beftinmte Tan erfhien, befahl Konrad von
Yeidect feinem Knechte, al8 cr eben zu Pferd fteigen wollte, er
‘olfle nod) einen Becher Wein bringen, um nad hergebrachter Sitte
den St. Yohannisjegen zu Irinfen; er trank, gab. dem Knecht den
Becher und fagt: Trink au einmal! wie wird cS ung wohl er:
zehen, wenn die Sdhälfe von Nürnberg ung ergreifen follten!
Der Knecht erblaßte und zitternd fiel ihın der Becher aus der
Hand. Konrab Heide abhırte nichts. uteg, drohte daber mit der
Tortur, wenn er nidt augenblicklich die Urjache feines Erfhreckens
bekennen würde, Der Knecht warf fih ihn zu Füßen, bat um
Onade und Lekannte alles bis ins HMeinfte Detail. m
Hierauf ließ nun der Heidecfer jAqnell alle feine VBafallen
aufbieten, befprach fih mit ihnen, befahl fodann, daß fie fi auf
dem Weg nad Roftall in dem dortigen Wald vertheilen, um beim
Angriff der Nürnberger hHervorbrehen zu Fönnen, wo fie dann
womöglid die ganze Sippfhaft gefangen nehmen. follten. Hierauf
beftieg er fein Pferd amd ‚ritt mit feinem Knechte. nad) RNoftall.
Bald Hatten fie den verhängnifßvollen. Drt, wo die Nürnberger
verborgen lagen, erreicht, und als diefelben hervorbracdhen, gab er
leinen Bafallen das verabredete Zeichen; jegt ftürmten aud) bie
Beideker hervor, nad Furzent Kampfe waren die Nürnberger theils
niedergehauen, heil gefangen. Der Heine Tyrann von Heidect
machte Furzen Prozeß, er ließ fämmtlide Gefangene auf dem Eichel
berg bei Moßftall an die Bäume hängen und fomit war die Sache
abgemacht.
Der neue Rath in Nürnberg hielt indefjen gute Mannszucht,
denn er beftrafte 3. B. einen falichen Spieler, einen Naufbold und
einen Dieb eremplarijdh, e8 war ja auch) unter den Aufrührern
Baul Chner und Ullmann Stromer, welche {päter fo berühmt wur:
den. Die Geiftlihkeit follte das Interdikt über die Stadt fprechen,
wagte e$ aber nicht. Der Landadel. nahm dur Wegelagerung,
Plünderung der Neijenden und Kaufleute Nahe für die an dem
alten Rath verübten Frevel; das größte Uebel, der Seldmangel
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