Inhaltsverzeichnis: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

11. Die Festtage 
geklebt und auf diese Weise unter dem deutschen Volke ver— 
hreitet“ wurden. 
Hans Sachs wollte aber nicht, daß die „langwierige 
Arbeit. . mit der Zeit, so ihn Gott aus diesem Leben ab— 
fordern würde, zerstreut verginge und verloren“ würde. Des— 
halb durchmusterte er in seinem 63sten Lebensjahre — 1557 — 
all seine Gedichte, die er in den zweiundvierzig Jahren seiner 
dichterischen Thätigkeit vollendet hatte, wählte die besten aus 
und ließ sie 1558 nach Materien in fünf Teile geordnet bei 
dem Augsburger Buchhändler Georg Willer erscheinen, „wie 
denn solches viel ehrbarer Leut viel und oft“ von ihm be— 
gehrt und nachgesucht hatten. Gedruckt wurde der Band bei 
Christoph Häußler in Nürnberg. Der Titel lautet: „Sehr 
Herrliche Schoͤne vnd wahrhaffte Gedicht. Geistlich vnd Welt⸗ 
lich, allerley art, als ernstliche Tragedien, liebliche Comedien, 
seltzame Spil, kurtzweilige Gesprech, sehnliche Klagreden, wunder— 
barliche Fabel, sampt andern lecherlichen schwencken vnd bossen ꝛc. 
Welcher stück seind dreyhundert vnd sechs vnd sibentzig. 
Darundter Hundert vnd sibentzig stück, die vormals nie 
im truck ausgangen sind, yetzund aber aller welt zu nutz vnnd 
frummen inn Trucke verfertigt. 
Durch den sinnreichen vnd weyt berümbten Hans Sachsen, 
ein liebhaber teudscher Poeterey, vom Al. I). XVI. Jar, biß 
auf diß Al. IR. IAVIII. Jar, zusammengetragen vnnd volendt.“ 
Das war der erste Band der Folioausgabe der Hans 
Sachsischen Gedichte. Es ist übrigens anzunehmen, daß Ver— 
leger wie Dichter zunächst nicht an die Herausgabe weiterer 
Bände dachten. Eine solche Vermutung drängt sich des— 
halb auf, weil der erste Band der ersten Ausgabe noch 
nicht als solcher bezeichnet ist. Aber als diese große, schöne 
und gewiß auch kostbare Ausgabe, wohl wider alles Ver— 
muten, einen reißenden Absatz fand und in kurzer Zeit — 
in nicht ganz zwei Jahren — vergriffen war, da bekam allem 
Anschein nach der Verleger Mut und veranstaltete eine zweite
	        
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