Metadaten: Von 1520-1534 ([2. Band])

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einmal zum Gehorsam aufgefordert waren, erklärten am 30. 
vierzehn Städte die Annahme des Abschiedes, während Frank- 
furt, Ulm, Hall, am 29. endlich sogar Augsburg die Annahme 
verweigerten 1). Nürnberg war im geheimen gewarnt, die Sache 
nicht zu verachten 2). 
Wie der Rat zu handeln gedachte, zeigt sein Schreiben an 
seine Gesandten vom 26. Sept., welches Spenglers Stil zeigt %). 
— — — „und ob uns Gott durch solche Handlung zum 
geteilten vorlegt, entweder bei seinem Wort zu bleiben und 
Christen zu sein oder davon zu weichen und an ihm treulos zu 
werden, so müsste der freilich ein schwach Glied Christi sein 
und Gottes Wort und Wahrheit und Evangelium nie erkannt 
haben, der sich davon schrecken liess. Denn wie erschrecklich 
es ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen und öffentlich 
erkannte Wahrheit zu verleugnen, wissen. allein die nit, die 
entweder Gottes Güte, Trost und Gnade nie geschmeckt haben 
oder gar kein Gewissen haben — — — — Darum wollet 
getrost sein, dieweil wir ja nit uns selbst, sondern allein Gottes 
Ehre und unser Heil suchen und dadurch uns selbst und alles, 
was Gott verliehen, in Fahr stellen müssen, Gott werde uns 
auch vor unsern Widerwärtigen wohl wissen zu erhalten“. 
Auch in diesem Schreiben verurteilt Spengler die Städte, die 
durch besondere Artikel ihre zwinglischen Mitgenossen zu ver- 
‘ilgen helfen. 
Um diese Zeit begann der Rat durch zahlreiche Briefe die 
kleinen evangelischen Städte zur standhaften Ablehnung des 
Abschiedes zu mahnen *). . Auch in diesen Briefen kommt 
Spengler, dessen Stil erkennbar ist, immer darauf zurück, weil 
es gelte, die göttliche Wahrheit zu bekennen, so könne die 
göttliche Hülfe nicht fehlen. Diese Städte fragten ihrerseits bei 
Nürnberg um Rat an; am 8. Nov. empfahl er den Weissen- 
burgern, die Bürgerschaft wegen der Ablehnung des Abschiedes 
zu befragen. Wie in Ulm entschied man sich, ihn nicht anzu- 
nehmen, 
Am 1. October berieten in allgemeiner Ständeversammlung 
die Fürsten die beantragte beharrliche Türkenhülfe 5). Die 
Städte, von Churmainz davon benachrichtigt, lehnten nach einer 
Beratung die Hülfe ab, wenn nicht zuvor ein guter Frieden im 
Reich gemacht sei, 
Diese Meinung hatte der Rat schon Ende Juli auf- 
‘) C. R. II, S. 921. Müller, S. 937. ?) Pol. Corr. I, S. 502. 
°) C. R. II, 917. Ahmnliches Schreiben vom 3. October, Bb. 113. 
‘) Volfgt, Anteil Weissenburgs, S. 40 und 64, nach dem Nürnberger 
Briefbuch. 5) C. R. II, 922... Pol. Corr. I. S. 508.
	        
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