Objekt: Markgrafen-Büchlein

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Eine hauptsächliche Veranlassung dazu gab die Ankunft des 
Vaters-Bruders des Fürsten, des Markgrafen Friedrich Ernst, Statt. 
halters von Schleswig (s. S. 198), und seiner Gemahlin, ferner die des 
Markgrafen von Ansbach und seines Sohnes. Das Fest bestand 
in einem Türkenaufzug, dA, h. der Fürst, seine Gäste und die 
Hofleute, denen das Maskieren ohnehin geläufig war, erschienen 
in türkischen Kostümen. Friedrich selbst machte den Sultan, 
die Markgräfin von Schleswig spielte die Sultanin, ihr Gemahl 
den Grossvezier, der dicke Graf Löwenhaupt den Mufti 
u, s. w.. Als Favoritin des Pseudo-Sultans wurde die „Hoheit“ 
auf einem mit Blumen-Gehängen verzierten kleinen Wagen, 
2ine Zither in der Hand, von verkleideten Sklaven wäh- 
vend der Festlichkeit überall umhergezogen. Die Soldaten 
des Infanterie - Regiments, die das Spalier um diese Maskerade 
bildeten, erschienen teils als Janitscharen, teils als Sklaven 
verkleidet, die blecherne Ketten trugen. Besonders prächtig 
waren die Feuerwerke, die auf einer Insel im Brandenburger 
Weiher stattfanden. Ein mit unzähligen Lampen erhelltes Steg 
eif-Gebäude stellte die Engelsburg von Rom vor, 
Der Kammerherr Baron de Tubeuf, ein Franzose, liess bei 
dieser Hlumination ein Paar transparente Sinnbilder anbringen, 
die anziliglich waren. Dadurch fiel er sofort in Ungnade. 
In dem 1748 vollendeten Opernhaus wurden grossartige 
Vorstellungen gegeben. Mit einem 90 Mann starken, aus- 
orlesenen Opern- und Balletpersonal wurde damals bei grossartigem 
Aufwand in diesem Kunsttempel gespielt. Während sein Vater in 
der Sparsamkeit soweit ging, dass or musikalisch veranlagte 
Kanzlisten anstellte, um sie bei Theatervorstellungen verwenden 
zu können, hielt Friedrich ausser seiner deutschen Hofkapelle 
) italienische Sänger und Sängerinnen, 32 französische Schau 
spieler und Tänzer. 
18 Pastellgemälde einzelner berühmter Sänger und Sänge- 
rinnen im Neuen Schlosse I. Etage Zimmer Nr. 43 und 10 Pastell- 
im Zimmer Nr. 44. Die Pastellgemälde sind von Rohlin 
zeiertigt. 
Die Schauspiele waren meist dem Gebiete der Mythologie 
antnommen. 
Als im neuen Opernhaus das erste Schauspiel „le jeu de 
l’amour et du harzard“ aufgeführt wurde, sah man nach dessen 
Endigung das ganze Haus innen mit viel tausend Lichtern er- 
leuchtet, Vorne auf der Bühne speiste der Hof an einer Tafel, 
die ein F* vorstellte, von S0 Gedecken mit 56 Speisen und dem 
Konfekt, im Parterre die übrige Gesellschaft von 30 Gedecken. 
Während des Essens wurden auf dem hintern Teile der 
Bühne allerlei Spiele und Gesänge aufgeführt. Mit Anwendung 
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