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Des Frackes Leiden.
Ach, von meinen Leidenstagen
Ist das Ende nicht zu seh'n!
Wär' ich doch schon abgetragen!
Wär' ich nicht so wunderschön!
Aber nach der letzten Mode,
Nach dem neuesten Geschmack
Quält man mich ja fast zu Tode,
Ach! ich armer schwarzer Frack!
Oft, beginnt es kaum zu tagen,
Kommt der Kleiderputzer schon,
Nimmt mich sans fagon beim Kragen,
Hängt mich auf zu Spott und Hohn,
Und des Schlingels Stecken tanzet⸗
Mir auf Rücken, Arm und Brust,
Und die Bürste, sie kuranzet
Mich, und kratzt nach Herzenslust.
Und bekomm' ich etwa Flecken,
Was gar leicht geschehen kann,
Wenn die Herr'n die Köchin necken,
Nun dann geht das Reiben an:
Fleckenkugeln, Öl und Salze
Reibt man mit Gewalt mir ein,
Es geht freilich schwer zu Halse,
Doch, — es muß geschlucket sein.