Louise — uns so manch Heiteres und Schönes vorgelesen, der
Mann, den man nur in das lächelnde Gesicht zu schauen braucht,
um seinen eignen schlimmen Humor, wenn man welchen hat,
augenblicklich zu verlieren. Das geschah mir denn auch jetzt,
aber doch verlängerte sich unwillkürlich mein Gesicht, wie mir
der Herr anvertraute, daß im bevorstehenden Carneval der lite—
rarische Verein einen — Maskenball zu geben beabsichtige,
mit schönen Verkleidungen, Aufzügen und Tänzen, daß ein
eignes Schauspiel dazu verfaßt worden wäre, worin auch der
Hanswurst und Doktor Faust vorkäme, alte Griechen mit ihren
Frauen und Töchtern, edle Ritter und ihre Damen, und Gott
weiß was alles! Das könne aber nicht zu Stande kommen
ohne meine ausdrückliche Erlaubniß, deß — unser Paulin—
chen eine alte Griechin, das heißt, eine junge Grie—
chin aus der alten Zeit, vorstelle, indem sie ganz für diese
Rolle passe und es nur von meiner Einwilligung als Familien—
haupt abhänge, ob das schöne Projekt zur Ausführung gelan—
gen könne, und um welche Erlaubniß er hiermit gebeten haben
wolle.
Mein weibliches Personal war bei dieser schönen Anrede
ganz mäuschenstill geblieben. Ich dachte Succurs für meine
Ansicht von der Sache bei meiner Frau zu finden, die mit
dem Mundwerke besser fortkann wie ich — vergebens! — Ich
stammelte in der Verlegenheit etwas von „großer Ehre, sehr
schmeichelhaft, doch unüberwindliche Hindernisse, schlechte Zei—
ten, große Jugend meiner Tochter, ihre Schüchternheit;“ aber
Mama ließ mich jetzt nicht ausreden. „Du wirst doch, lieber
Piepmayer, dem Herrn Professor keinen Abschlag geben wollen,