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duas filias, Adelam et Sophiam. Sophia nupsit duci
Bohemiae Ulrico; mortuo Ulrico, burggravio de
Reinsberg.”
Aus Reinsberg nun — worunter unstreitig das
damals von einem Burggrafen Friedrich regierte Re-
gensburg zu verstehen ist — machte Lazius Nürn-
berg, und da jene angebliche zweite Vermählung der
meissnischen Sophia ungefähr in die Zeit fällt, wo ein
Nürnberger Burggraf Friedrich (I.) eine Gemalılin Na-
mens Sophia hatte, so war es um so eher möglich,
dass spätere Historiker sich. irreleiten liessen.
Durch seine Verheirathung mit einer Frankin trug
Burggraf Friedrich II. nicht wenig zur Befestigung und
Erweiterung seiner Hausmacht in jenem Lande bei; im
Pleissnerlande aber scheint er nie festen Fuss gefasst
zu haben, da allem Anscheine nach.die dortigen Wi-
prechtinisch- Abenbergischen Güter bereits durch jenen
Rapoto sämmtlich veräussert worden waren, und er
selbst (wie schon erwähnt) genöthigt wurde, das durch
seinen Vater Friedrich I. um 1190 von den Herren von
Kohren erkaufte Gut Lippene im Jahre 1198 an das
Marijenstift zu Altenburg abzutreten. %®
Burggraf Friedrich IL starb, wie schon mehr-
fach erwähnt worden ist, im Jahre 1218.
Dass bei seinem Tode die Zollernschen Fami-
lienbesitzungen in Schwaben und in Franken in zwei
Theile getheilt und nunmehr zwei Linien gebildet wur-
den, deren eine das Burg grafthum Nürnberg nebst allen
” Vgl. über die Töchter des Markgr. Otto von Meissen Ritter a,
a. 0. S. 419. ff. Hier heisst es am Schlusse: So elend sehen diese Nach-
richten aus und so wenig haben sich die Scribenten um die Kinder grosser
Herren bekümmert, von denen sie keinen Vortheil gezogen haben!
3% Mon, Zoll. XII.