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Egino II. wird ausdrücklich als der Nachfolger
im Besitze der Grafschaft genannt, und wem Gott-
fried genannt von Zimmern jung gestorben ist, die
andern beiden Brüder aber geistlich geworden sind, so
ist die Angabe in Sulger’s Annalen richtig.“ Von
Egino haben wir leider keine ‘ausführliche Kunde;
selbst den Namen seiner Gemahlin wissen wir nicht.
Dennoch müssen wir ihn für den Vater des ersten
Burggrafen Friedrich I annehmen, sofern die von
Sulger herausgegebenen Annalen uns mit Wahrheit be-
richten. Dies ist durch eine Urkunde vom Jahre 1248
zu beweisen, die für unsere Genealogie von der gröss-
ten Wichtigkeit ist.
Der Graf Friedrich von Zollern hatte eine Toch-
ter Sophia, welche den Grafen Conrad von Frei-
burg (Urach) geheirathet hatte. Es ergab sich nach
der Verheirathung, dass beide im vierten Grade
blutverwandt waren, und desshalb sollte die Ehe wieder
getrennt werden. Conrad von Freiburg suchte aber beim
Pabste Innocenz IV. um Dispensation nach und erhielt
sie aus dem Grunde, weil durch diese Verheirathung
grosse Fehden, die zwischen dem Vater der Sophia
und den Eltern des Grafen Conrad entstanden waren,
beseitigt worden waren, sodann weil beide bereits ein
Kind zusammen gezeugt hatten. % Diese Blutverwandt-
schaft kann nur durch die Udilhild Gräfin von Urach
entstanden seyn, und da Egino der Fortpflanzer der
Zeugen in Einer Reihe. Burkhardt und Friedrich gehören zu der
Haigerloch’schen Seitenlinie.
# Fuere duo supra memorati monachi nostri Albertus et Cuno
flii Friderici sen. comitis de Zollern. Junior autem etsi ad vita perio
dum familiaribus nostris adscriptus fuerit, vegetiore tamen aetate haud
valde amicum s. Zwifaltensibus exhibuit, eorum inimicis non dissimilanter
addictus. Caeterum genuerat jam ante Udilhilda — praeter geminum
hanc prolem Albertum ser. et Cunonem, duro filivi: Eginonem paterni
comitatushaeredem et Godefridum de Cimbrae etc,
%6 vgl. die Bulle Lugduni XV Kalend. Junii 1248. Nach Schöpflin
Als. dipl. J, 398 im Anh. Nr. I