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Einleitung.
Volk von einer, am Markt errichteten Buͤhne,
jaͤhrlich nach Ostern gezeigt. Da einc Heilthums⸗
messe und Ablaß mit verbunden war: so zog diese
Feyerlichkeit eine auserordentliche Menge Fremder
von nahen und fernen Orten herbey.
Bald darauf, naͤmlich 1427. hat Churfuͤrst
Friedrich von Brandenburg, Burggraf zu Nuͤrn⸗
berg, der Stadt seine kurz vorher, 1420. durch
Christoph Leininger, Herzoglich Bayrischen Pfle⸗
ger zu Lauf abgebrannte Burg auf der Reichs⸗
veste mit ihren Zugehoͤrungen, dem Antheil am
Schultheisenamt und am Zoll, dann seinen
Pfandschafts · und andern Rechten auf den
Reichswaͤldern kaͤuflich uͤberlassen. So deutlich
auch die daruͤber gefertigten Kaufsinstrumente,
Lehensaufsendung, und Lehensentschluͤsse sprechen;
so allgemein und expressiv der Herren Burggrafen
Verzicht auf alle, in der Stadt, und in den Vaͤl⸗
dern gehabte Burggraͤfliche Gerechtsame verlautet;
mit so klaren Worten sich verkaufender Seits
auch rein nichts vorbehalten worden ist, als der
Burggraͤfliche Name und Wuͤrde, unter dem Wort,
Herrlichkeit, das Landgericht, das Geleit und der
Wildbahn, samt deren vorhin besessenen, und un⸗
ter Privattiteln erworbenen Patrimonialbesitzun⸗
gen: so entstunden doch daraus, ein Jahrhundert
hernach