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geraten. Das ift einer Stadt befte8 und reichftes Ge-
deihen, daß fie viel feiner, vernünftiger und wohler-
zogener Bürger hat. Löblidhe Schulen find der Brun:
nen alles fittliden Wefens im menfchlihen Leben; wo
fe verfallen, muß große Blindheit folgen im Slauben
und allen nüßlihen Künften, und wird ein grob, vie:
hijd Leben bei den Leuten. E3 ift [hwer, alte Hunde
bändig und alte Schälfe fromm zu maden, die
jungen Bäumlein aber fann man beffer biegen und
‚iehen,““
Als der Fremde die Schrift zu Ende gelefen,
fuhr er mit Eifer fort: „„Die Seele alles Unterrichts
muß die Religion fein. Der reißt die Sonne vom
Himmel, der nimmt den Jahr den Frühling, der den
Meligions-Unterricht aus der Schule verbannt oder
ihm einen untergeordneten NRang anweift.““ — So
jprad) der Fremde, und ich konnte e8 meinem ÖOroß:
vater anfehen, wie freudig ihn diefe Worte bewegten;
fie mußten ganz aus feiner Seele gefprochen fein.“
„Sranz!“ rief er mir zu, „fonım mal hierher!“
Sch gehorchte, Da erfaßte er meine Hand, ftellte mich
vor den Fremden hHın und fagte zu mir: „Sieh, Franz,
diefer fremde, Hochgelahrte Herr ift der Rektor Trogen:
dorf aus Goldberg. Er Hat viel Schüler, die er
zu weifen und frommen Männern erzieht und die
dann hohe Ämter verfehen. Ih weiß, auch dır wilft
ein verftändiger und angefehener Mann in der Welt