Objekt: Alt-Nürnberg

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bundsfürsten betraut war, bevollmächtigte den kaiserlich französischen 
Generalkommissär Fririon mit der Übergabe der Reichsftadt Nürnberg 
an die Krone Bayern und so erschien dieser in Begleitung des bayerischen 
Generalkommissärs Graf Thürheim in Nürnberg und zeigte dem Senat 
am 14. September an, daß er andern Tages die Übergabe Nürnbergs 
an die Krone Bayern vollziehen werde. Kanonendonuer kündete an 
Morgen des 15. September den Bewohnern Nürnbergs das wichtige 
Ereignis an. Nachdem die seit März in Nürnberg einquartierte 
französische Garnison, ein Teil des im Ansbachischen liegenden Armee— 
korps Bernadottes, und das reichsstädtische Militär in Parade vor 
dem Rathause aufgezogen war, erschienen um 10 Uhr die beiden 
Generalkommissäre von Frankreich und Bayern unter dem Geläute 
aller Glocken und dem Donner der Kanonen im großen Rathaussaal, 
wo dann die feierliche Übergabe der Reichsstadt Nürnberg nebst Ge— 
biet an Seine Majestät den König von Bayern, sowie die Verpflichtung 
von Rat und Genannten vor sich ging. Ein Herold verkündete 
hierauf auf allen öffentlichen Plätzen die Besitznahme. Das königliche 
Manifest als Besitzergreifungspatent, sowie eine Ansprache des Rais 
mnit der Anzeige, daß Rat und Genannte dem neuen Herrn bereits 
den Eid der Treue geschworen hätten, wurden durch Maueranschläge 
zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Am 21. September wurde ein 
feierliches Dankfest gehalten. In feierlichem Aufzug begaben sich 
Rat, Genannte, die Ratskonsulenten, sämtliche Beamte und das 
oormals reichsstädtische Militär zum Gottesdienst in die Sebaldkirche. 
Nach diesem wurde unter Trompeten- und Paukenschall von der 
Gallerie der Frauenkirche das königliche Besitzergreifungspatent der 
oersammelten Bürgerschaft vorgelesen, der Stadtbassist rief ein Vivat 
dem König, in das die Menge lebhaft einstimmte, die Kanonen 
donnerten und die Glocken läuteten eine Stunde lang. Den Schluß 
der Feierlichkeiten bildete ein großer Kommers im Reichsadler. Außer 
auf König, Königin, Kronprinz, Königshaus u. s. w. wurden auf 
Napoleon, auf den Rheinbund, auf Graf Thürheim, der „uns zu 
Bayern schuf“, Trinksprüche ausgebracht und jedetr wurde von einem 
besouders gedichteten Cantus begleitet. Der auf Napoleon gedichtete 
enthielt folgende Strophen: 
Dem, der mit Mut und Stärke 
Der Völker Kraft gebeut, 
Dem sei mit hohem Staunen 
Dies Glas der Kraft geweiht. 
Hell auf Europens hohem Thron 
Flammt, Blitzen gleich, Napoleon. 
So war Nürnberg, die alte freie Reichsstadt, zur königlich bayerischen 
Stadt geworden: unter den obwaltenden Umständen das Beste, was 
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