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Nach altem Zeidlerrecht waren die Zeidler oder Bienenzüchter,
die in. eigenen Dörfern im Nürnberger Reichswald nach einem be-
sonderen, ihnen schon von Karl IV. im Jahre 1350 bestätigten Rechte
lebten, verpflichtet, dem Reiche zu dienen zwischen den vier Wäldern
auf Gnade mit sechs Armbrüsten. Die Wägen aber, deren sie zu
diesem Dienst benötigten, musste die Reichsburg stellen. Geschah
das nicht, so waren sie ihres Dienstes ledig. Es ist bemerkens-
wert, dass in dieser Urkunde der Dienst der Zeidler ausdrücklich
als ein an den „Hof“ zu leistender bezeichnet wird. Aus diesem
Ausdruck aber schimmert noch ein letzter Schein des ursprünglichen
Verhältnisses, in dem die Zeidler zu dem alten Königshofe standen.
Und ist es nicht merkwürdig, dass die Lorenzer Stadthälfte von jeher
zur Erntezeit von jeder Hofstätte einen Schnitter an den Burggrafen zu
stellen hatte? Schon früh war diese Leistung, welche ursprünglich dem
Reiche, d. h. der Kaiserburg, zustand, in eine Geldgebühr umgewandelt
worden. Die Abreichung des Zinses geschah in feierlicher Form.
Mit Pfeifern und Büttel ging dann der Zug zur Burg hinauf, wo
der Burggraf den althergebrachten Zins in Empfang nahm. Auch
diese Leistung lässt den Schluss zu, dass der Burggraf und vor
ihm das Reich zu einer Zeit, als die Stadt sich noch nicht über
den Fluss ausgedehnt hatte, Hofrechte auf der linken Flussseite
ausübte, welche die Stadt erst im ‚Jahre 1386 in ihren Resten
ablöste.
Ich habe vorhin schon darauf hingewiesen, dass Nürnberg keines-
wegs zu den ältesten Orten der näheren und weiteren Umgebung
zählt. Der älteste Ort des Knoblauchlandes ist ohne Zweifel Poppen-
reut, die Tochterkirche des 1007 zum ersten Mal genannten Furti
oder Fürth und Mutterkirche von St. Sebald, der ältesten Kirche in
Nürnberg. Auch das nahe Mögeldorf wird vor Nürnberg genannt
und war ohne Zweifel auch älter. Hier lagerte am 6. Mai 1025 König
Konrad II. auf seinem Zug von Regensburg über Beratshausen und
Schwarzenbruck nach Bamberg und nochmals im Jahre 1030. Und
gehen wir etwas weiter ins Land hinaus, so stossen wir auf noch
viel ältere Ansiedlungen. Ich nenne Erlangen und das noch ältere
Forchheim, auf der Ostseite das alte Ottunasazz, das heutige
Öttensoos, das schon im Jahre 903 begegnet, Haderichesprucga,
jetzt Hersbruck, das schon 1010 genannt wird, auf der Süd-
westseite das alte Horsadal oder Rossadal, das heutige Rossstall,
das 953 zum ersten Mal auftritt. eine sächsische Ansiedelung, wie
©
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