fullscreen: Von 1520-1534 ([2. Band])

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der Rat ward ersucht, den öffentlichen Anschlag nicht zu 
hindern; allein dieser lehnte es mit Berufung auf den Speirer 
Abschied ab 2). 
Ferner fühlten sich die Städte von Finanzprojekten be- 
unrubigt. Wie man befürchtet hatte, war zu Speier das Zoll- 
projekt wieder aufgetaucht; der Rat hatte seinen Vertretern 
befohlen, es mit den alten Gründen zu bekämpfen ?); es wurde 
schliesslich zum Unterhalt von Gericht und Regiment die Be- 
willigung für ein Jahr erneut; die Einzahlungen der Stände 
fanden wieder nach Nürnberg statt. Nachdem schon auf dem 
Esslinger Fürstentag der Voranschlag einer eilenden Türkenhülfe 
aufgestellt war, wurde ein Reichstag nach Regensburg aus- 
geschrieben. Nürnberg entnahm aus dem gedruckten, ihm über- 
sandten, Entwurf des Regiments, dass die Kosten der Türken- 
hülfe auf den städtischen Handel vornehmlich gelegt und neue 
Zölle eingeführt werden sollten. Auf den Rat Nürnbergs sah 
Ulm von einem Städtetage Anfang März “ab, da man den 
Reichstag in Kürze erwartete. Vor seiner Eröffnung sollten die 
Städtegesandten verhandeln; Strassburg und Frankfurt wurden 
von Ulm und Nürnberg aufgefordert, ein zeitiges Erscheinen der 
Gesandten zu betreiben 3). 
Vor Eröffnung des Reichstages aber erfolgte eine Einladung 
der evangelischen Fürsten zu einem Convent in Frankfurt %). 
Obgleich Kress dem Landgrafen schrieb, dass der Rat die Sache 
fördere, war von vorn herein kein Ergebnis zu erhoffen. Der 
Nürnberger Pfintzing war nur zum Anhören von Vorschlägen 
bevollmächtigt; er und die übrigen Gesandten waren gar keine 
Diplomaten, sondern Kaufleute, die gelegentlich der Messe 
Frankfurt besuchten. Aus allen ging hervor, dass man mit den 
Fürsten eine gewisse Verbindung für den Fall der Not bewahren 
wollte; daher musste man ihnen zeigen, „dass sie nicht nur 
mit Worten gespeist werden sollten“. Selbst Strassburg, das 
am entschlossensten war, riet in einer Vorbesprechung am 
11. April, nicht zu verhandeln, sondern Vorschläge anzuhören. 
Nur, nach besonderer Aufforderung sollten sie die Gesandt- 
schaft wieder empfehlen und wenn diese keine Aussicht auf 
Erfolg böte, von einem Bündnis handeln, aber keine be- 
stimmte Vorschläge dazu machen. Dem Nürnberger Pfintzing 
gefiel die Bundesidee. Frankfurt, Ulm und Augsburg aber 
lehnten sie sogleich ab. Frankfurt weigerte sich sogar Vor- 
‘) Soden, S. 277. Müllner, 5. 78. 2) 28. Aug., an die Gesandten, 
Bb. 106. 3) 6. März, an Ulm; an Frankfurt, Bb. 107. 4) Instruktion 
Strassburgs, Pol. Corr., S. 278. Zwei Strasshurger Relationen, S. 280, 
281. Stoy, S. 11.
	        
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