Objekt: 1828-1833 (1. Band)

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Auf dem Luginsland. 
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„Sie derfen ihm nur was zeigen, 
so kan er es schon.“ 
Der Briefschreiber an den Rittmeister. 
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Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in Nurnberg die Neuigkeit, 
daß im Gefängnis des Vestner Turmes ein junger Mensch ein— 
gesperrt war, der nicht sagen konnte (richtig wäre nur gewesen: 
der nicht sagen wollte), wo er her sei. In der Gegenwart, wo 
wir kein größeres Zeitungsblatt in die Hand nehmen können, ohne 
auf ein Verbrechen zu stoßen (Meineid, Kassendiebstahl, Wechsel— 
fälschung, Selbstmord, Kindermord, Gattenmord, Raubmord, Lust— 
mord), würde von einer solchen Kleinigkeit nicht einmal Notiz ge— 
nommen, und von der Polizei würde unverweilt ihr Paragraph 
„wegen mangelnder Legitimation“ auf den „Landstreicher“ angewendet 
worden sein. Im Jahre 1828 aber lagen die Dinge anders! Klein 
und kleinlich war die herrschende Weltanschauung, auf allen Gebieten 
herrschte der seichte Kartoffeloptimismus; die Leute hatten mehr Zeit 
als wir, sie vertrieben sich die Langeweile mit Humanitätsschwindel, es 
hatte noch nicht jedes Dorf sein eigenes Dutzend alt—, frei-, deutsch— 
oder reichskonservativer, national- oder deutschfreisinniger, demokra— 
tischer oder sozialdemotratischer, alt- oder neukatholischer Zeitungen. 
Die guten Nürnberger ließen also ihre Aufmerksamkeit von der Spiel⸗ 
waren-Fabrikation auf den „wilden“ Burschen hinüberschweifen. Man 
wanderte gen Vestner Turm hin, jeder Philister inquirierte den 
Kaspar Woßnet auf eigene Faust, und es ist nur gar zu begreiflich, 
daß Kaspar diesem Unfug gegenüber nur immer wortkarger und ver—
	        
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