fullscreen: Von 1520-1534 ([2. Band])

as FR 
anzunehmen, welche Bucer auf des Rates Geheiss einführen 
sollte und machten Spengler Mitteilung !). Dieser und auf seine 
Veranlassung die Nürnberger Prediger sandten mehrere Trost- 
schreiben; nach ihrem Geheiss reichten die beiden Augsburger 
ein Bekenntnis beim Rate ein. Derselbe forderte am 1. März 
Stillschweigen über die Streitpunkte. Sie weigerten sich und 
sandten einen Bericht mit ihren Bekenntnissen und denen der 
zwinglischen Prediger an Spengler ®. Nun wurden sie der Stadt 
verwiesen, aber Frosch wurde bei St. Sebald zu Nürnberg als 
Propst und Prediger angestellt. In Bucer sah Spengler ein „fast 
listiges Männlein“ und in seiner Concordie einen sophistischen 
Betrug, zu dem die Strassburger und sonderlich der Graf von 
Mansfeld den frommen Churfürsten überredet hätten. Er 
hoffte noch auf Luther und erbat einen Bericht über die Concordie. 
Aber auch dann, als er Luthers Meinung kannte, blieb in ihm 
und vielen Nürnbergern das Mistrauen, „ob die Sache von den 
Gegnern ernst gemeint sei, ob nicht ein Stein für ein Brot, ein 
Skorpion für einen Fisch gegeben würde, zumal der rechte ante- 
signanus, der Zwingli, dem Spiel zusieht und hinter dem Berg 
hält“. Gerade an des letzteren Weigerung aber, die Bucersche 
Formel anzunehmen, scheiterte die Aufnahme der Schweizer 
und damit die der Oberländer in den Bund, welche zu Frank- 
furt verhandelt wurde. Zu diesem Tage %), auf dem auch über 
las Kammergericht beraten wurde, erschienen die Vertreter 
Nürnbergs und des Markgrafen. Beide hatten sich zu gemein- 
samer Instruktion der Gesandten für diesen Tag verglichen und 
verabredet, die Bestrafung der Wiedertäufer und die schon in 
Schmalkalden in Aussicht genommene gemeinsame Kirchen- 
>rdnung zu beantragen ®). Diese Punkte konnten leicht Ursache 
werden, den mehr verhüllten als aufgehobenen religiösen Zwie- 
Spalt zu erneuern, 
Auf dem letzten Tage von Schmalkalden waren Sturm und 
der hessische Schreiber beauftragt, die Bestallung zweier Pro- 
zuratoren am Kammergericht vorzubereiten. Sturm berichtete 
darüber am 6./ Brandenburg und Nürnberg erklärten sich bereit, 
hierüber mit zu handeln. 
Am 6. wurden auch die Antwortschreiben Englands und 
Frankreichs auf die Rechtfertigungsschreiben der Evangelischen, 
die im December zu Schmalkalden beschlossen waren, verlesen. 
Letztere waren auf den Wunsch der Fürsten und Nürnbergs so 
bescheiden abgefasst. dass die Strassburger mit der Kleinmütigkeit 
1) Hausdorff, S, 319. 2) 5. 329—336. 3) An V. Dietrich, 
20. Febr., 22. April, Mayer. *) Strassburger Relation, Pol. Corr., II, 
S. 47. 5) An Georg, 27. Mai, Bb. 115.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.