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anzunehmen, welche Bucer auf des Rates Geheiss einführen
sollte und machten Spengler Mitteilung !). Dieser und auf seine
Veranlassung die Nürnberger Prediger sandten mehrere Trost-
schreiben; nach ihrem Geheiss reichten die beiden Augsburger
ein Bekenntnis beim Rate ein. Derselbe forderte am 1. März
Stillschweigen über die Streitpunkte. Sie weigerten sich und
sandten einen Bericht mit ihren Bekenntnissen und denen der
zwinglischen Prediger an Spengler ®. Nun wurden sie der Stadt
verwiesen, aber Frosch wurde bei St. Sebald zu Nürnberg als
Propst und Prediger angestellt. In Bucer sah Spengler ein „fast
listiges Männlein“ und in seiner Concordie einen sophistischen
Betrug, zu dem die Strassburger und sonderlich der Graf von
Mansfeld den frommen Churfürsten überredet hätten. Er
hoffte noch auf Luther und erbat einen Bericht über die Concordie.
Aber auch dann, als er Luthers Meinung kannte, blieb in ihm
und vielen Nürnbergern das Mistrauen, „ob die Sache von den
Gegnern ernst gemeint sei, ob nicht ein Stein für ein Brot, ein
Skorpion für einen Fisch gegeben würde, zumal der rechte ante-
signanus, der Zwingli, dem Spiel zusieht und hinter dem Berg
hält“. Gerade an des letzteren Weigerung aber, die Bucersche
Formel anzunehmen, scheiterte die Aufnahme der Schweizer
und damit die der Oberländer in den Bund, welche zu Frank-
furt verhandelt wurde. Zu diesem Tage %), auf dem auch über
las Kammergericht beraten wurde, erschienen die Vertreter
Nürnbergs und des Markgrafen. Beide hatten sich zu gemein-
samer Instruktion der Gesandten für diesen Tag verglichen und
verabredet, die Bestrafung der Wiedertäufer und die schon in
Schmalkalden in Aussicht genommene gemeinsame Kirchen-
>rdnung zu beantragen ®). Diese Punkte konnten leicht Ursache
werden, den mehr verhüllten als aufgehobenen religiösen Zwie-
Spalt zu erneuern,
Auf dem letzten Tage von Schmalkalden waren Sturm und
der hessische Schreiber beauftragt, die Bestallung zweier Pro-
zuratoren am Kammergericht vorzubereiten. Sturm berichtete
darüber am 6./ Brandenburg und Nürnberg erklärten sich bereit,
hierüber mit zu handeln.
Am 6. wurden auch die Antwortschreiben Englands und
Frankreichs auf die Rechtfertigungsschreiben der Evangelischen,
die im December zu Schmalkalden beschlossen waren, verlesen.
Letztere waren auf den Wunsch der Fürsten und Nürnbergs so
bescheiden abgefasst. dass die Strassburger mit der Kleinmütigkeit
1) Hausdorff, S, 319. 2) 5. 329—336. 3) An V. Dietrich,
20. Febr., 22. April, Mayer. *) Strassburger Relation, Pol. Corr., II,
S. 47. 5) An Georg, 27. Mai, Bb. 115.