Volltext: Führer durch Nürnberg anläßlich des XII. Deutschen Bundesschiessens

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Ecken sind Türmchen angebracht. Der an dem Hause befindliche 
Brunnen mit der Figur des Königs Adolf von Nassau stammt aus dem 
Jahre 1824. 
Die Frauen- oder Marienkireche., früher auch der Marien- 
saal genannt, an Stelle der ehemaligen Synagoge 1355- 1361 in 
gotischem Stile erbaut, wurde 1816 der katholischen Gemeinde zum 
Gottesdienst überlassen. Sie gehört durch ibre Façgade mit dem 
zierlichen Giebel 2u den schönsten kirchlichen Baudenkmälern Nürnbergs. 
Die von dem früheren Direktor des Germanischen Museums August 
von Essenwein 1878 —-81 ausgeführte Restauration gilt als muster- 
haft. Das prachtvolle Portal, in Form einer Vorhalle, wird durch 
ein sehr schönes Eisengitter abgeschlossen. Berühmt ist das öfters 
erneuerte künstliche Uhrwerßk mit dem sog. »Männleinlaufen« (die 
Kurfürsten, vor ihnen ein Herold, erscheinen Schlag 12 Uhbr und 
wandeln langgam um den in der Mitte sitzenden mit dem Scepter 
winkenden Kaiser), das 1500 von Géorg Heuss gefertigt wurde. 
Die aus Kupfer getriebenen beweglichen Figuren von Sebastian 
Lindenast. Im Innern sind von Interesse das Pergenstorfersche 
Grabdenkmal mit Hochrelief von Adam Rrafft (von demselben 
auch die Krönung Mariäà durch die heilige Dreifaltigkeit) am 
Ende der nördlichen Wand, daneben der Tuchersche Altar, mit sehr 
berühmten, der Mitte des 15. Jahrhunderts angehörenden Gemälden, 
ferner Bildschnitzereien, alte von Veit Stosts und die modernen 
von. Georg Paul Ziegler, Stark, Lengenfelder. Die Glasgemälde 
meistens neu. Der Messner (kleines Trinkgeld) wohnt vorderer Spital- 
hof 9. Die Kirche ist häufig offen. 
Der Schöne Brunnen auf dem Markt. Derselbe wurde 
von dem Meister Heinrich GBehaim) dem Palier in den Jahren 
1385—-1396 errichtet. Die Oberaufsicht über den Bau hatte 2zuletezt 
der Ratsherr Ulman Stromer. Inmitten eines auf 2zwei Stufen 
erbauten achteckigen steinernen Brunnentroges erhebt sich éine aus 
Unterbau, drei Stockwerken und Spitze bestehbende, zierlich durch- 
brochene Steinpyramide in einer Höhe von 191/9 Meter. Auf kleinen 
Postamenten im Wasserkasten, den ein schönes eisernes Gitter um- 
schliesst, befinden sich acht Wasserspeier in Form von sitzenden 
Hunden, Löwen, Greifen und Drachen. Die acht Pfeiler des unteren 
Stockwerks schmücken 16 Figuren unter zierlichen Baldachinen. Sie 
stellen dar die sieben Kurfürsten, drei christliche Helden: Gottfried 
von Bouillon, Chlodwig und Karl den Grossen, drei jüdische: Judas 
Makkabäus, Josua und David, endlich drei heidnische Helden: Julius 
Caäsar, Alexander und Hektor. An den acht Pfeilern des oberen 
Stockwerks die Statuen von Moses und von sieben Propheten. Auf 
dem dritten Stockwerk ohne Figuren erhebt sich eine schlanke acht- 
eckige durchbrochene gothische Spitze. Der Brunnen wurde öfters 
renoviert, besonders vollständig 1821 -24 unter Leitung des Kunst- 
schuldirektors Albert Reindel. Auch zur Zeit ist eine Restauration des 
Brunnens im Werke. Am Gitter befindet sich ein kunstvoll ein- 
geschmiedeter beweglicher Ring als sog. Wahrzeichen (Handwerks- 
burschenzeichen) Nürnbergs.
	        
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