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statt. Nachdem das Auüdenken der Stifter der Pokale und
Legate schon von jeher geolegentlioh duroh eéinen stillen
Trunk gefeiert worden war, fand in späterer Zeit am Tage
Mariti Himmeélfahrt (15. August) éin allgemeines Gedächtnis—
oder Trauèérfest statt. bei dem man sich zu einem gemein—
samen Mittagsmahle zusammenfand und einen Pokal umgehen
liess, dor doem Andenken der Entschlafenen gewoéiht war.
Dabei wurden die Namen doer Stifter den versammoelten Mit—
gliedern feierlieh bekannt gegeben. Dies Trauerfest hat noch
bis in die siobziger Jahre des 19. Jahrhunderts bis zur Ver—
legung der Schiessstätte nach Forsthof, bestanden. Beim
Schiessen war das Treéfferfeld der Scheibe nicht wie sonst
schwarz sondern weiss und der übrige Teil der Scheibe schwarz.
Schon in der Ordnung von 1616 werden dié sog. Pürsch-
und Kranzschiessen als althörgebracht bezeichnot. Das Kranz—
schiessen bostand darin, dass einer oder mehroroe — gewöohn-
lich drei — Schützen ihren Kameraden dinen besonderen
Vorteil zu verschiesson gaben und dabei auch die Bewirtung
dos Tages übernahmon. Der Kranzherr war mit einem Blumen:
kranze goschmückt, den er dann einem anderen Mitglied der
Gesellschaft aufzusetzen oder auch wohl in die Wohnung
eines nicht erschionenen Schützen „heimzuschicken“ berechtigt
war. Das nüohste Mal hatte dann dieser den Kranz zu halten
„und sollte sieh dessen nicht wehren dürfen.“ Dies Rranz—
schiessen stand namentlich boei der Mittwochsgesellschaft in
hoher Blüte. In spüterer Zeit mussten Bestimmungen gèé—
brofsen werden, dass die Kranzhalter nicht allzusehr mit, Kkost-
spieligom Aufwand beschwert würden.
Ausser diesen gewöhnlichen Schiessübungen gab es nun
aber auch noch ausserordentliche, grosse Gesellschaftsschiessen
und Schiessfeste. Die erste Stelle nahmen die Silberschiessen
ein, wozu der Rat einen ansehnlichen Vortéil, 10 oder 20 f,
als Bestgabe gewährte. Dazu kamen dann die Eiulagen der
Schützen, die damit manchmal verschwenderisch waren, denn
die Ordnung von 16079 musste bestimmen, beim Silberschiessen
solle ein „mehrers nieht, dann soviel Batzen als das beste
Gulden woert ist, ins Hauptschiessen eingelegten werden.“
Es fand dabei eéin öffentlicher, prunkvoller Auszug statt, mit
Trommeln und Pfeifon und Trompeten, dabei waren Knaben