Volltext: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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bereitet und poliert“ war. Dass bei der bekannten 
Berühmtheit und Güte der Nürnberger Plattnersachen 
andere auswärtige Gewerbe gern ihre Arbeiten für 
Nürnberger ausgeben wollten, ist nur zu leicht er- 
klärlich. So scheint es in Fürth der Fall gewesen zu 
sein; denn am 5. X. verlässt der Rat: man soll mit den 
geschwornen handeln und ratschlagen, wie mit ainem 
N oder sunst ainem sondern zeichen ein sonnderung und 
undterschaid zemachen oder auffzeslagen sei, damit 
es vor der Fürter zaichen kandtlicher werd (1325). 
Bezeichnend für die damaligen Verhältnisse, dass 
nicht das Fürther, doch sicher unbedeutendere Hand- 
werk zu einer Änderung veranlasst werden konnte, 
sondern das alte, berühmte Nürnberger Handwerk sich 
dazu verstehen musste. Das Missliche dieses Ver- 
hältnisses scheint dem Handwerk zu Bewusstsein ge- 
kommen zu sein dadurch, dass zwei Nürnberger har- 
nisch und zeug, so zu Fürt gemacht wirdet und nicht 
rechtvertig ist, vorlegen und kaufen. Die Plattner 
bitten den Rat, dies abzustellen, und dieser verbietet 
es den beiden, Mathesen Knyelin und Cunraten Imlannd. 
Zum Verständnis der folgenden Ereignisse sei 
daran erinnert, dass wir uns in den Jahren befinden, 
in denen die Anfänge der Reformation und die Vor- 
boten des Bauernkrieges auch Nürnberg in eine Pe- 
riode der Unsicherheit, des Schwankens und der Gegen- 
sätze hineinbrachten. Nebenher läuft wieder einmal 
eine ernstlichere Lokalfehde, welche unter dem Namen 
der „Absberger“ bekannt ist. Alle diese politischen 
Schwierigkeiten scheinen nun ausserdem ein Stadt- 
regiment angetroffen zu haben, welches dem Ernst 
und den Aufgaben der Lage nicht in jeder Beziehung 
gewachsen war. So energisch und zielbewusst ja auch 
einige Herren gerade sich an den geistigen und re-
	        
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