Volltext: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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gierenden Kreise, welche wissen, dass die Macht ihres 
Regimentes nach innen und aussen sich gründet auf 
den Wohlstand und die Zufriedenheit der arbeitenden 
Schichten der Bevölkerung. 
TIrsächlich mit den soeben erläuterten Verlässen 
zusammenhängen dürfte der Verlass des folgenden 
Tages, 7. IX., der zeigt, wie der Rat in erster Linie 
die Hammermeister für das Fehlen des Materials auf 
dem Plattnerhandwerk verantwortlich macht. Diese 
Hammermeister sind uns schon im Verlass Nr. 781 
begegnet. Offenbar hatte die Bestellung des Königs 
von England den Materialmangel bei den Meistern 
geoffenbart, was dann wieder zur Erkenntnis der 
Unregelmässigkeiten im Betriebe der Hammermeister 
führte. Sofern es sich nicht um die dem Plattner- 
handwerk abgetretenen Hämmer handelte, sind jene 
als von der Stadt angestellt, eine Art Beamte anzu- 
sehen. Die Plattnermeister, welche’zugleich im Hammer- 
betrieb sich beschäftigen, stehen natürlich durch ihre 
Tätigkeit auf eigentlich der Stadt gehörigen Anlagen 
in einem noch engeren Verhältnisse zum Rate als 
andere Meister, so dass derselbe auch solchen bei 
fortgesetzter Pflichtverletzung drohen kann, er werde 
andre hammermeister verordnen. Der Verlass spricht 
von allerJei Mangel, der entstehe dadurch, dass sie 
„das Handwerk, wie sie geschworen mit gezeichnetem 
Zeug nicht fördern“. Offenbar also hat der Rat nicht 
nur die ihm selber sehr fühlbar gewordenen Folgen 
im Auge, sondern er denkt auch an die moralischen 
Gefahren, die ihre Nachlässigkeit hervorrufen konnte, 
Kann ein Meister das vorschriftsmässige, gezeichnete 
Zeug nicht bekommen, so verschafft er sich eben 
ungezeichnetes, und die behördliche Aufsicht wird 
iülusorisch, noch dazu durch die Schuld der Leute,
	        
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