Volltext: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

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sehen zu. wollen, verbietet eine einfache Betrachtung 
des Arbeitsziels: Herstellung von Harnischen und Ver- 
wandtem. .Dass die Plattner nicht nebenher Gelb- 
giesser waren oder ähnliches, dürfte ebensowenig ein 
mittelalterliches Charakteristikum sein. Unsere mo- 
dernen Waffenschmiede sind auch keine Kupferschläger 
oder Galanteriewarenfabrikanten. — Die Beschaffung 
des Rohmaterials, worunter hier allerdings keine Erze, 
sondern das arbeitsfertige Metall zu verstehen ist, 
geschah damals durch Beauftragte, welche wohl die 
Bestellungen im grossen ausführten. Festzuhalten bleibt 
Verarbeitung von zwei, als. verschieden angesehenen 
Materialien Stahl und Eisen. Letzteres begegnet am 
4. XIT 1490. als Blech (H. 424). 
Das folgende Jahr bringt einen Verlass, der zu 
einer grossen Zahl von. Hypothesen ‚Anlass geben 
könnte, beschäftigt er sich doch mit den Unzuträglich- 
keiten, die infolge der Gewohnheiten bei Erlangung 
und Ausübung des Meisterrechts zutage traten. item 
die geprechen, so der meisterstück halb auff dem 
platnerhantwerk vor augen sind, von den geschworenen 
meistern. und auch den andern zu vermeinen und rat- 
slagen (H.432, vom 28.1V.1491). Hatten sich Schwierig- 
keiten eingestellt infolge‘ der Mannigfaltigkeit der 
Meisterstücke? Sehen wir die ersten Vorboten einer 
Sprengung des engen Bandes, das die Schutzwaffen- 
schmiede umschloss? Oder handelt es sich um einen 
Gegensatzzwischen der Allgemeinheit der Meister und den 
Geschworenen? Fast möchte man das letzte vermuten. 
Abseits von unserm Hauptinteresse aber tief 
hinein in das Verhältnis zwischen Handwerk und Rat 
führt ein Verlass aus dem Februar 1492: ein Plattner 
sucht um Erteilung: des Meisterrechts nach und wird 
von den geschworenen Meistern — sambtlich, wie aus
	        
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