DR
die Dauer des Monats, und um mehr als zwei darf die
ordnungsgemässe Zahl nicht überschritten werden
(H. 174). Interessant ist der Passus platner, die har-
nisch zum turner machen, Handelt es sich um Plattner,
die zu einem bestimmten, in Aussicht stehenden Turnier
Harnische zu machen hatten; oder sind es Plattner,
die zum Unterschiede von andern Turnierharnische
machen? Beides wäre möglich, denn Unterschiede
zwischen Rüstungen für den Ernstfall und solchen für
das Waffenspiel sind bekannt und nachgewiesen (vgl.
Gurlitt und Böheim, „Handbuch für Waffenkunde“
S, 519). Ich möchte mich in diesem Falle für das erste
entscheiden.
Das Jahr 1484 bringt einen Verlass, der einen
wenn auch undeutlichen Blick in das soziale Leben
im Plattnerhandwerk gestattet: item der stückwerker
der platner supplication den meistern desselben hant-
werks furzehalten, und daruff ratschlagen und her-
wider bringen. Die Angelegenheit scheint einiger-
massen verzögert worden zu sein; denn erst am 28. II.
folgenden Jahres wird der Bescheid, dass den Stück-
werkern ihre Supplikation um Änderung der Plattner-
ordnung abgelehnt ist (H. 304, 309). Was sind Stück-
werker auf dem Plattnerhandwerk? Es war offenbar
eine Klasse wirtschaftlich schwächerer und verfassungs-
mässig untergeordneter Handwerker, „Gesellen, welche
mit der Meister Arbeitszeug“ oder „Meister, welche
mit eigenem, aber nicht für eigene Rechnung arbeiteten.
Charakteristisch für sie ist, dass sie im Akkord ar-
beiten“, Vier Jahre später sehen wir den Rat Gewerbe-
polizei ausüben. Es handelt sich um Vorladung und
Vernehmung eines Plattners, der frömbden untuglichen
harnasch für nurenbergischen harnasch verkauft hat
{H. 379, vom T. VIII. 1488). Bemerkenswert ist hier die