Volltext: Haushalts-Rechnungen Nürnberger Arbeiter

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falls 4 Ztr. um 4,41 Mk., im Dezember 6 Ztr. um 7,20 Mk. und im darauf— 
— 8 — 72/2 Ztr. um 9 Mk.; im gleichen Monat wurden auch 51/0 Ztr. 
Kohlen um 4,50 Mk. gekauft; sonst wurde im Dezember Kohlengries um 2,80 Me. 
und im Februar um 63 Pfg. Kohle eingekauft; Holz wurde mit Ausnahme des 
Dezember und Januar allmonatlich beschafft, und zwar geordnet nach der Höhe 
des Einkaufs, im Oktober um 2,45 Mk., im März um 2,41 Mk., im Februar 
um 2,36 Mk., im Mai um 2,25 Mk., im September und November um je 
1,70 Mk., im Juni um 1,50 Mk., im April Spähne um 1,20 Mk., im Juli 
um 75 Pfg. und im August um 30 Pfg. Spiritus wurde um 9,69 Mk. und 
zwar in allen Monaten mit Ausnahme des Februar eingekauft und zwar um 
1,71 Mk. im Januar, um 1,25 Mk. im September, um je 1,20 Mk. im August, 
Oktober und November, um 89 Pfq. im Dezember, um 69 Pfg. im Juni, um 
64 Pfg. im Juli, um 59 Pfg. im Mai, um 18 Pfg. im März und um 14 Pfg. 
im April. Eine Vertheilung des Einkaufs der Heizmaterialien in kleinen 
Quantitäten über das ganze Jahr vertheilt, zeigt die Haushaltungsrechnung mit 
1069,59 Mk. Gesammtauslagen, von denen 1,78 Proz. auf Kohlen, 0,80 Proz. 
auf Holz und 0,43 Proz. auf Spiritus, 0,04 Proz. auf Feuerzeug, somit 2,50 
Proz. auf Heizmaterialien entfallen. In baarem Gelde wurden 18,46 Mk. für 
Kohlen, 4,29 Mk. für Holz, 4,64 Mk. für Spiritus verausgabt. Kohlen wurden 
in allen Monaten mit Ausnahme des September eingekauft; die höchste Monats- 
auslage für Kohlen war 8,25 Mk. im März, dann folgt mit 2,35 Mk. der 
Januar, mit 2,831 Mk. der April, mit 1,95 Mk. der Februar, mit 1,90 Mk. 
der Dezember, mit je 1,80 Mk. die Monate Mai, Juni und Oktober, mit 
1,20 Mk. der August, mit 95 Pfg. der November, mit 65 Pfg. der Juli; Aus— 
gaben für Holz wurden unterlassen in den Monaten März und September, die 
höchste Auslage war mit 80 Pfg. im April, hieran schließt sich mit 70 Pfg. der 
Januar, mit 68 Pfg. der November, mit 51 Pfg. der August, mit 40 Pfg. der 
Mai, mit 36 Pfg. der Dezember, mit 35 Pfg. der Juli, mit 20 Pfg. der 
Februar und mit 17 Pfg. der Juni und der Oktober. Man ersieht hieraus, 
daß diese Familie in den Wintermonaten nur unbedeutend mehr verauslagte als 
in den heißen Monaten, daß diese Familie das Brennmaterial im Wesentlichen 
nur zu Kochzwecken, fast gar nicht zu Heizzwecken verwandte, daß diese Familie 
fürchterlich gefroren haben muß, obgleich ein */ Jahre altes Kind zur Haus— 
haltung gehörte. Der Spiritus diente selbstverständlich auch zu Kochzwecken; je 
60 Pfg. wurden hierfür in den Monaten April und Oktober, 56 Pfg. im Mai, 
40 Pfg. im November, 38 Pfg. im Januar, je 36 Pfg. in den Monaten Juni, 
Juli, August und September, 30 Pfg. im Februar und je 18 Vfg. im März 
und Dezember hierfür verwandt. 
Die Betrachtung der für Koch- und Heizzwecke verwendeten Mengen von 
Brennmaterialien deutet auf eine ungenügende Erwärmung der Wohnungen selbst 
in den verhältnißmäßig besser gestellten Haushaktungen, deren Schilderung uns 
hier obliegt, hin, sie zeigt auch, daß selbst der den Durchschnitt der Arbeiterein— 
nahmen übersteigende Arbeiterhaushalt nur selten im Stande ist, die Konjunktur 
im Detailhandel auszunützen und billig auf Vorrath einzukaufen; sie müssen meist 
mit ihren Einkäufen warten bis das Bedürfniß drängt und die Ausgabe unauf⸗ 
schiebbar ist, d. h. bei Brennmaterialien in der ungünstigsten Zeit zu den theuersten 
Preisen einkaufen. Es ergibt sich hieraus deutlich, daß ähnlich wie bei der 
Wohnung die besitzenden Klassen, die im Großen und zur Zeit der billigsten Preise 
einkaufen können, viel billiger und wohl auch besser ihre Brennmaterialien be— 
schaffen können als die Arbeiter. Diese werden beim Einkaufe meist auch Quali— 
tätsnachtheile haben, weil sie vielfach nicht in großen Spezialgeschäften, sondern 
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