zu QWendeljtein, Die eine ncue YBrüderfchaft dafelbjt vorge
nouumen und von dent BijchHof zu Eichftädt eine Beftätigung
erlangt haben, ift zu fagen, der Nat Habe erfahren, daß fie
jolcher Brüderfchaft halber Verfammlungen, Verbote, Gebote
und Strafen vornähmen, auch die Franken Leute zu bewegen
wagten, Seld und Gut an ihre Brüderfchaft zu hinter-
lajjen. Dies alles habe dem Rat mißfallen, und eS Fei feine
ernitlidhe Meinung, daß fie hinfort Feinerlei Verfammlung
vornähmen, auch fein Gebot, Verbot, feine Strafe, Feine
Kön gegen jemand verhängten; den der Kirche zuftehenden
Leuchter, den fie einge hloffen Hätten, folten fie wieder in
die Kirche geben und aufhängen. Sonft aber ihre Brüder-
ihaft mit dem Gottesdienit zu halten, das laffe der
Rat zu 4.
Daß der Klerus im eigenen Interejje die Brüderfchaften
begünftigte, deren Geld und deren Fäufte er gut brauchen
fonnte, und daß die Handwerker die qlinftige Gelegenheit,
fich zu organifieren, eifrig benüßten, jehen wir aud) hier, wo
der Eichitädter Bifchof die zahlreidhen Meiferer Wendeliteinz
im Nürnberger Gebiet unter feinen Schuß nahnı. Die
Nürnberger Oligarchie duldete nur rein Krchlidhe Brüder:
Ichaften, und foweit derartige Korporationen beftanden, war
ihr Kennzeichen focialpolitifche Bedeutungslofigkeit. Die Ge-
jellen hatten als Kryftallijationsfern für eine thatfräftige
SIntereffenvertretung wie wir bald fehen werden, die fich
immer reicher entfaltende, weltliche Einrichtung des Schenken-
mejens. Man Hört von Handwerksbhritderfhaften in Nürnberg
erjt wieder, al8 von ihrem Niedergang umd ihrer Auflöfung
die Rede ijft. Nur die Brüderfchaft der Nürnberger Mefjerer,
die zu den angefehenften und Dank ihrer Haltımg im Iahre
1349 beim Kate beliebteften Handwerken gehörten, foOheint
bedeutender gewefen zu fein. Am 17. Sanuar 1511 erlaubt
der Rat den Mielfferern, die eine Hrüderichaft hei den Karme: