Zweites Kapitel.
Anfänge der Organifation, Rat und
Brüderfchaften.
lieben die Handwerker f{tet3 der Mutorität des Ge:
IOlechterregiment® untergeordnet, gelang e8 ihnen niemals,
eben weil fie nicht zu Zünften vereinigt waren ??, Einfluß
auf die Stadtverwaltung zu gewinnen, Jo findet fih auch
der Grundfaß folgerichtig durchgeführt, daß felbftändige Ge-
Tellenverbände nicht zu dulden feien. Die wirt|chaftliche Ent:
wicelung fchuf in Nürnberg früher als anderswo die inuner
mehr fi zufpigenden Gegenfäße zwijdhen Meiftern und Ge:
Tellen, und der tiefe Zug des focialen Unbehagens$, das die
zum Selbjtbewußtfein Fommende Arbeiterfchaft allgemacdh er:
füllte®*, begegnet uns in Fennzeichnender Schärfe gerade in
Nürnberg. Hier, wo die Gewerbe {o bald zur Blüte gelangten,
im Herzen des Weltverkehr8, in dem Sammelpunfte des
NachrichtenwefenS, wo ein bedeutender Handel fhon früh den
Srund für mächtig aufwachfende Ausfuhrgewerbe legte, wo
ein ewiges Gehen und Kommen wandernder Sefellen, der
natürlidhen Vermittler zwijdhen den verjohiedenen Sefellen-
haften, ftattfand, hier war eine lebhafte Bewegung der ge:
werblichen Arbeiter zu Gunften einer thatfräftigen Kntereffen:
politit etwas felbitverftändliches.