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drich von Oesterreich wurde 1236 vom Kaiser in
die Reichsacht und seiner Herzogthümer für verlustig
erklärt. Der Burggraf Conrad Il. von Nürnberg wurde
als Reichs-Hauptmann eingesetzt, und wir finden
ihn 1237 im Januar!® und April!” mit dem Kaiser zu
Wien, zu welcher Zeit Friedrich IL die interimistische
Regierung über Oesterreich und Steiermark einsetzte. '®
Der Bischof Egbert von Bamberg!” wurde Statt-
halter zu Wien und Reichsverweser in Oesterreich und
Steyer; der Burggraf Conrad II. von Nürnberg
hatte als Reichshauptmann den militairischen Oberbefehl,
zugleich mit den Grafen Otto von Eberstein und Wil-
helm von Henneberg !® Noch im Winter 1237 musste
der Kaiser wieder nach Italien eilen, wo der Papst
seine Herrschaft gefährdete. Der Herzog Friedrich von
Oesterreich gewann dadurch neuen Muth. Der Burg-
graf wollte mit einem entscheidenden Schlage den Krieg
beendigen; er berief die Bischöfe von Passau und Frei-
singen und andere Gegner des Herzogs und versam-
melte das Heer auf dem Neustädter Steinfelde.
Noch ehe die Kriegsrüstung zu Stande kommen konnte,
übereilte Herzog Friedrich seine Gegner, und der Burg-
graf mit seinem Heere unterlag der Macht des streit-
baren Fürsten, der sich bald neue Freunde verschaffte
und die Feinde aus seinen Herzogthümern vertrieb. 1!
1066 Der Burggraf Conrad I. ist Zeuge, als der Kaiser zu Wien Monat
Januar 1237 einen Schutzbrief für das Kloster Heiligenkreuz ausstellt. Die
Urkunde ist datirt: M. CC. XXX. sexto mense Januarii. Aber die Indiction
(X), das Regierungsjahr als Kaiser (17) und der Ort (Wien) weisen auf
1247. Hiernach ist die Ueberschrift der Urkunde in den Monumenta Zole-
rana XXI. zu berichtigen,
‘07 vg], Hormayr, Geschichte der Stadt Wien 1, 148 ff.
‘0 Lünig, deutsches Reichsarchiv VI, 141.
109° Bischof Egbert von Bamberg, geborener Herzog von Meran. Vgl.
über ihn Hormayrs sämmtl. Werke 11I, 310,
u0 prevenhübers Annales Styrenses p. 37. v. Hormayrs sämmtl,
Werke IN, 523.
ul v, Hormayr, Gesch, Wiens HI, 159. Es fehlen uns leider die ge-
nauern Angaben von der Schlacht auf dem Steinfelde, sowie überhaupt über
des Burggrafen Wirksamkeit in Oesterreich wenig bekannt ist,