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Einem Briefe der Großherzogin an den Kaiser ent⸗
nehmen wir folgende verzweifelte Zeilen:
„Ich war so überaus glücklich, Eurer Majestät soeben
mittheilen zu können, daß ich einen Sohn hätte. Ich bat
Euere Majestät, ihn zu lieben, ihn zu beschützen. Dieser
Sohn, der mich vielen Kummer vergessen machte und so
nothwendig war in Anbetracht meiner zuweilen recht
schwierigen Lage, ist mir vom Schicksal entrissen — ich
muß auf all' meine Hoffnungen Verzicht leisten . . .“
Der Kaiser, welcher kaum dem Verderben auf den
Schneefeldern Rußlands entronnen war, antwortete unter
dem 29. Dezember 1812 von den Tuilerien aus:
„Meine Tochter, ich erhielt Ihren Brief vom 20. De—
zember. Sie werden an meiner Theilnahme, die ich an
dem Verlust nehme, welcher sie betroffen hat, nicht zweifeln;
aber Sie sind muthig, nicht wahr und vernünftig? Ich
hoffe, daß das beginnende Jahr Ihnen Trost bringen
wird.“*)
Das neue Jahr brachte der Prinzessin in der That,
wenn auch nicht durch die politischen Ereignisse, so doch
durch die glücklichen Zustände ihrer Häuslichkeit Trost. Am
21. Oktober 1813 stellte sich wiederum ein Kind, ein Töchter—
lein ein, welches die Namen Josephine, Friederike, Louise**)
erhielt: neben diesem Trost gab es allerdings manche
Widerwärtigkeiten.
ILecestre: Lettres inédites de Napoleon (II. 203).
*ie Diese Prinzessin heirathete am 21. Ottober 1831 den Prinzen
Karl von Hohenzollern-Sigmaringen.
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