Inhaltsverzeichnis: Deutschlands erste Eisenbahn Nürnberg-Fürth

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Herannahen . des Ungethüms fheu geworden, : Kinder haben zu 
weinen. angefangen und manche Menjchen, die nicht alle zu den 
ungebildeten gerechnet werden dürfen, Haben ein leifes Beben 
nicht unterdrücken Fönnen. Ja, c$ möchte wohl Keiner, der nicht 
völlig fantafielos ift, ganz ruhigen SGemüthes und ohne Staunen 
beim erften Anblit des wundermürdigen Phänomens geblicben fein. 
Diejfem Staunen folgt dann ein, freilich erft durH Reflexion ver: 
mitteltes, - wohlthuenderes Sefühl, das Gefühl. des Triumphes 
menfOlicher Crfindungs: und SGeiftesfraft über die Elemente, denen 
nach Schillers treffendem Ausdruck eigen ift, zu „Haffen das Ge: 
bild der MenjhHenhand.” Und feltjam!. diefes erhebende Sefühl 
bewirkt diefen. Anblick in Hunderten und Taufenden, die kaum 
ahnen, welche Kenntnifje, Erfahrungen, Srperimente, Kombinas 
tionen, wie viel Scharfjinn, Senic und — Glück zujammenwirken 
mußten, um folhe Majchine zu erfinnen, zu Kfonftruieren. Für 
diefe bleibt das Ganze ein Wunder, an das fie glauben, weil fie 
e8 Jahen; und Fein eroterifher Skeptiker wird im Stande fein, 
inen diejen neuen Slauben an den menfHliHen Seijft und feine 
Macht zu erfOlüttern, um fo weniger, da cr ein freudiger, ein Cr 
hebenbder i{ft. 
Die FejtesSfreude war groß; doch follte fie nit ohne eine Feine 
Trübung von ftatten gehen, (wie auch wir bereits angedeutet.) 
Kandrichter Wellmer von Nürnberg, fagt diefer Berichterftatter 
weiter, veröffentlichte nämlidh ein Schrifthen, welches allgemeinen 
Unwillen erregte, nidht nur bei den SGliedern des Divektoriums, 
jondern au bei. dem größten Theil der Aktionäre; denn Herr 
Wellmer war nicht Sefugt, ohne beauftragt zu fein, irgend einen 
Bericht über die Angelegenheiten der Sefelljhaft. ans Publikum 
ergehen zu affen, eben weil er Direktionsmitglied war. AWbge: 
jeben von den fehr ungeeigneten perfönlidhen. Infinuationen gegen 
die zwei thätigjien Divektionsmitglieder ging feine Schrift einfeitig 
darauf aus, das Vertrauen gegen das ganze Unternehmen zu Hwächen, 
Er fucht nämlich darzuthun, daß die bisherigen Ausgaben zu 
groß, bie von der Majvrität des Divektoriums beliebte Benußungs- 
mweijc der Sifenbahn zu Koftfpielig und zu unzwecfmäßig feien, als 
daß man Hoffen Fönnte, e&$ werde das Unternehmen die verheißene 
Kente von 12 Prozent abwerfen, Allerdings find viele von den 
Gründen, die er für feine Meinung anführt, nicht wohl zu wider 
legen. Wenn 3. B. der Verfaffer jagt, die Sijenbahn fer zu 
Jolid gebaut, Jo ann man ihm {hon deswegen nicht 
Unrecht geben, weil cin allzujolider Bau unter an: 
dern hinderlidH machen Fann, alle Tage zu erwartende
	        
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