Objekt: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

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Hopfenhandels für den ganzen Kontinent, Die Bedeutung 
Nürnbergs als erste Industrie- und Gewerbestadt Bayerns 
geht daraus hervor, daß Nürnberg dreimal zum Sitz der 
Bayrischen Landesausstellung gewählt wurde. Neben der 
Industrie tritt der Kunstsinn der Bürger hervor, der ver- 
standen hat, in Nürnberg ein deutsches Florenz zu erhalten. 
Dieinnere Stadt wird durch den Pegnitzfluß in zwei 
Hälften geteilt: die südliche, dem Bahnhof zugekehrte, 
heißt die Lorenzer Seite, die nördliche die S e- 
balder Seite. Die äußere Stadt teilt sich in den 
Lorenzer Burgfrieden mit den Vorstädten: Klein- 
weidenmühle, Gostenhof, "Tafelhof, Marienvorstadt, St. 
Leonhard, Steinbühl, Galgenhof, Glockenhof und St. Peter; 
dazu kommen die am 1; Januar 1899 einverleibten Ge- 
meinden Mögeldorf, Gleisshammer, Gibitzenhof, Schweinau, 
Großreuth bei Schweinau, Sündersbühl, Höfen, 
Auf der Sebalder Seite liegen die Vorstädte St. Johannis, 
Gärten hinter der Veste (Maxfeld), Gärten bei Wöhrd 
(Rennweg). Dazu kommen die gleichfalls am 1, Januar 1899 
einverleibten Gemeinden: Schniegling, Wezendorf, Thon, 
Kleinreuth h. d. V., Großreuth h. d. V., Schoppershof und 
Erlenstegen, 
Die Sebalder und Lorenzer Seite sind durch verschiedene 
Brücken miteinander verbunden, deren mehrere sehr 
interessante perspektivische Durchblicke gewähren. Eine 
davon, die Fleischbrücke, ist eine Nachbildung des Ponte 
lu Rialto in Venedig. 
Die Stadt ist noch größtenteils von den alten Befesti- 
zungswerken, hohen Mauern mit Türmen und Gräben um- 
geben, soweit diese nicht den Bedürfnissen des modernen 
Verkehrs weichen mußten, und ein Gang um die Stadtmauer 
bietet interessante Architekturbilder. Namentlich haben 
die sogenannten Albrecht Dürer-Türme am Frauentor, 
Spittlertor, Neutor und Laufertor ein größeres Interesse. 
Dabei hat das Innere der Stadt in seinen Straßen, Häusern 
mit ihren Erkern und Chörlein, Plätzen und Brücken den 
mittclalterlichen, reichsstädtischen Charakter so treu be- 
wahrt und die Bewohner bestreben sich, denselben auch in 
den Neubauten SO zu erhalten, daß man mit Recht Nürn- 
berg die mittelalterlich schönste Stadt Deutschlands nennen
	        
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