Von kirchen ordenung.
Fum andern / sol man die lest zum glauben tey⸗
tzen / ob wir schon nichts deñ verdamnüus verdicnet
daben / so vergibt vns doch Got on vnser verdienst
Vmb Chustus willen. Das ist genuͤgthůung / dann
mit glauben erlanget man vergebung der sund / so
man glaubt / das Ehristus fuͤr vᷣns gnůg gethan ha
beswie Ichannes sagt / in der ersten Epistel am an
dern Eap. Derselb ist die vers s nũg fuͤr vnser sund /
Vicht alleyn aber fuͤr die vnsere/ sonder auch fuͤr
der gautzen welt.
Von menschlichen kir⸗
chhen ordenung·
An sihet / das vil vnrats auß
vnbescheyden predigen von kirch⸗
en ordnung kumpt. Darumb sind
die Pfarher vermanet / das sie mer
sicynß woilen haben / die stuͤcke die
— nottig sind / ais Christliche bůsse /
wie oben —— werck / Gottes forcht
deren / nicht Gott lestern / die Eltern eeren / die kinder
dichen / die berkeyr eeren / nicht neyd / nicht haß tra⸗
9 — oder todtschlagen / kruͤsch
eyt / in der ehe zuͤchtigklich —EVVI
nicht ftelen / nicht vol seere liegen / niemmand
schehen. Bannu solche stuͤck sind mer von noͤtten /
deñ am freytag fleisch essen vñ der gleychen / wiewol
dasfeib vor Got vnd im gewissen recht ist.
Doch sollen die leuͤt dennoch vnterricht werden
bescheydenlich von solchen kirchen ordenung zů re⸗
den / Bann eñiche kirchen ordenung sind gemacht