Inhaltsverzeichnis: 1828-1833 (1. Band)

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Kaspar, Freiherr von Guttenberg. 
teriger gewesen und habe lichtere Haare gehabt.) Ihr Kind habe 
ein (kleines gelblichbraunes) Fleckchen am Körver gehabt, wo, wisse 
fie nicht mehr.“ 
„Der Polizeirat wollte Hauser wegen des Fleckchens visitieren 
lassen, was ich aber des dadurch entstehenden Aufsehens wegen mit 
dem Bemerken ablehnte, diese Visitation, wenn sie nochmals nötig 
sein sollte, in Ansbach (durch einen Arzt) veranlassen zu wollen. 
Auf meine Frage an Polizeirat Eberhardt, ob er noch fernere Ver— 
suche mit Kaspar und der Königsheim anstellen wolle, erbat er sich 
Hauser auf abends zu sich, welche Einladung wegen dessen Unpäßlich— 
keit unterblieb. Auch für den anderen Tag wurde diese Einladung 
nicht erneuert. Am 20. Januar fuhr ich, um beim Tage dem Hofe 
nicht vorgestellt zu werden, nach Erfurt und abends wieder nach 
Gotha zurück. Eberhardt lud uns ins Theater ein, und wir folgten. 
1) Eberhardt läßt ein Jahr später in seinem schon erwähnten Promemoria 
die Dorothea erzählen: „Ich habe mir unter K. H. mehr ein Kind, als einen ge— 
fetzten jungen Mann vorgestellt und konnte daher nicht gleich auf den Gedanken 
kommen u. s. w. Inzwischen fühlte ich gleich beim Eintritt desselben in Ihr 
Zimmer die lebhafteste Unruhe. Mein ganzes Blut ist erstarrt. Herr von Gutten— 
berg war fast von der nämlichen Statur wie der junge Mann, der soeben weg— 
gegangen. Nur war der erstere etwas größer, untersetzter und korpulenter wie 
der letztere. Die Haare des Herrn v. Guttenberg waren übrigens etwas lichter 
als die des jungen Reisenden. Obgleich ich in den Gesichtszügen des Fremden 
eine auffallende Ähnlichteit nicht entdeckt habe, so ist mir doch seine Haltung, 
namentlich aber seine Bewegung beim Aufstehen vom Stuhle ganz unwillkürlich 
aufgefallen. Ich muß nach meinen Gefühlen den K. H. für meinen Sohn 
halten.“ Sein Referat vom Jahre 1849 aber lautet so: „Allerdings war die 
Königsheim beim Anblick Hausers ungemein überrascht. Sie hatte denselben stets 
im Auge und fand bei seinem Aufstehen vom Stuhle und bei seinen körperlichen 
Bewegungen eine solche übereinstimmung mit ihrem ehemaligen Geliebten v. G., 
daß sie ganz bestürzt in ein Nebenzimmer zu Eberhardt eilte und diesem in sicht— 
barer Aufregung sagte: der junge Mensch, welcher sich da drinnen befindet, ist 
gewiß mein Sohn, ich beschwöre Sie, mich aus der peinlichen Ungewißheit zu be— 
freien. Nur mit Mühe gelang es E. sie zu beruhigen, und nun bat sie, doch 
darüber Ermittelungen anzustellen, ob Hauser auf dem Rücken unter dem 
Halse ein kleines braunes Fleckchen habe. Ihr Kind, das sie leider nur wenige 
Stunden an ihrer Seite liegen gehabt, sei, wie sie sich noch gut erinnern köhne. 
nit einem solchen Fleckchen behaftet gewesen“
	        
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