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Kaspar, Freiherr von Guttenberg.
teriger gewesen und habe lichtere Haare gehabt.) Ihr Kind habe
ein (kleines gelblichbraunes) Fleckchen am Körver gehabt, wo, wisse
fie nicht mehr.“
„Der Polizeirat wollte Hauser wegen des Fleckchens visitieren
lassen, was ich aber des dadurch entstehenden Aufsehens wegen mit
dem Bemerken ablehnte, diese Visitation, wenn sie nochmals nötig
sein sollte, in Ansbach (durch einen Arzt) veranlassen zu wollen.
Auf meine Frage an Polizeirat Eberhardt, ob er noch fernere Ver—
suche mit Kaspar und der Königsheim anstellen wolle, erbat er sich
Hauser auf abends zu sich, welche Einladung wegen dessen Unpäßlich—
keit unterblieb. Auch für den anderen Tag wurde diese Einladung
nicht erneuert. Am 20. Januar fuhr ich, um beim Tage dem Hofe
nicht vorgestellt zu werden, nach Erfurt und abends wieder nach
Gotha zurück. Eberhardt lud uns ins Theater ein, und wir folgten.
1) Eberhardt läßt ein Jahr später in seinem schon erwähnten Promemoria
die Dorothea erzählen: „Ich habe mir unter K. H. mehr ein Kind, als einen ge—
fetzten jungen Mann vorgestellt und konnte daher nicht gleich auf den Gedanken
kommen u. s. w. Inzwischen fühlte ich gleich beim Eintritt desselben in Ihr
Zimmer die lebhafteste Unruhe. Mein ganzes Blut ist erstarrt. Herr von Gutten—
berg war fast von der nämlichen Statur wie der junge Mann, der soeben weg—
gegangen. Nur war der erstere etwas größer, untersetzter und korpulenter wie
der letztere. Die Haare des Herrn v. Guttenberg waren übrigens etwas lichter
als die des jungen Reisenden. Obgleich ich in den Gesichtszügen des Fremden
eine auffallende Ähnlichteit nicht entdeckt habe, so ist mir doch seine Haltung,
namentlich aber seine Bewegung beim Aufstehen vom Stuhle ganz unwillkürlich
aufgefallen. Ich muß nach meinen Gefühlen den K. H. für meinen Sohn
halten.“ Sein Referat vom Jahre 1849 aber lautet so: „Allerdings war die
Königsheim beim Anblick Hausers ungemein überrascht. Sie hatte denselben stets
im Auge und fand bei seinem Aufstehen vom Stuhle und bei seinen körperlichen
Bewegungen eine solche übereinstimmung mit ihrem ehemaligen Geliebten v. G.,
daß sie ganz bestürzt in ein Nebenzimmer zu Eberhardt eilte und diesem in sicht—
barer Aufregung sagte: der junge Mensch, welcher sich da drinnen befindet, ist
gewiß mein Sohn, ich beschwöre Sie, mich aus der peinlichen Ungewißheit zu be—
freien. Nur mit Mühe gelang es E. sie zu beruhigen, und nun bat sie, doch
darüber Ermittelungen anzustellen, ob Hauser auf dem Rücken unter dem
Halse ein kleines braunes Fleckchen habe. Ihr Kind, das sie leider nur wenige
Stunden an ihrer Seite liegen gehabt, sei, wie sie sich noch gut erinnern köhne.
nit einem solchen Fleckchen behaftet gewesen“