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Florindo. Närrischer Mensch! Ich habe allerdings einem
hiesigen Kaufmann um Geld geschrieben.
Truffaldino. Nun, dann ist's schon recht, dann wird
dieser Beutel auch für Sie bestimmt sein.
Florindo. Ja, wem solltest du ihn denn geben?
Truffaldino. Meinem Herrn.
Florindo. Nun also, warum hast du denn noch Zweifel,
daß es für mich sei? Sagte dir der Ueberbringer nicht, wer
es schickt?
Truffaldino. Nein; sein Gesicht kam mir zwar sehr be—
kannt vor, und ich hab' ihn schon irgendwo gesehn. Aber wer
es war, kann ich nicht sagen.
Florindo. ist gut, auf alle Fälle werd' ich' das Geld
nehmen.
Truffaldino. Ja, das würd' ich auch thun.
Florindo. Dann komm herein. Ich muß erst den Wirth
zu sprechen suchen; und dann will ich etwas essen, du kannst
es auch. (Ab, ins Gasthaus.)
Truffald ino (allein). Ah! endlich! Dieser Herr ist nun
doch der Gescheiteste von Beiden, da er ans Nothwendigste denkt.
Das Geld hab ich glücklich in die richtigen Hände gebracht. Und
da sage man noch, daß man nicht zweien Herren dienen könne,
da doch bis jetzt alles gut und ohne alle Mißverständnisse abge⸗
laufen ist. Und bei der Mahlzeit soll das auch der Fall sein;
denn ich werde als Diener dieses Herrn auch zugleich für meinen
guten Kameraden, für den Diener des andern Herrn zu sorgen
haben, und wahrhaftig! Es soll Keiner von Beiden zu kurz
kommen! (Ab ins Gasthaus.)
Ende des ersten Aktes.