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Truffaldino. Ich machte mir nur etwas Bewegung, um
meinen Hunger zu beschwichtigen.
Beatrice. So geh' nur gleich zur Post; hole meinen Koffer
und bring ihn dort in's Gasthaus.
Truffaldino. Auch dort hinein?
Brighella. Ja, in das meine, zu Brighella.
Truffaldino. Also den Koffer holen, schön! (Will fort.)
Beatrice. Halt! Du mußt auch gleichzeitig auf die Brief—
post, und fragen, ob Briefe an mich da sind; frage: an Federigo
Rasponi, oder auch Beatrice Rasponi, gleichviel.
Truffaldino. 8 ist mir auch gleich! Ich eile, denn ich
hoffe, nach meiner Rückkehr eine Mahlzeit zu erhalten.
Brighella (lachend). Ja, das soll Er! (Zu Beatrice.)
Darf ich bitten, mein Herr — Rasponi. (Nöthigt Beatricen voran
ins Gasthaus zu gehn und folgt.)
Truffaldino (allein; sucht eine Weile das Lachen zu verbeißen,
endlich platzt er los). Hahahaha! Das ist doch ein Hauptspaß!
Da hab' ich nun zwei Herren auf einmal! Ob ich aber auch
beide Herren werde behalten können, das ist eine andere Frage.
Warum nicht? Man muß die Sache nur pfiffig anfangen. Jetzt
zur Post für Beide! Das läßt sich schon ganz gut an.
Neunter Auftritt.
Truffaldino. Silvio.
Silvio (kommt von der Straße her.) Heda! (KFür sich.) Das
ist ja der närrische Diener Rasponi's.
Truffaldino. Was giebt's?
Silvio. Wo ist sein Herr?
Truffaldino. Mein Herr —? welcher? (ür sfich.) Jetzt
wird's schon schwieriger, aber nur pfiffig. Eaut.) Mein Herr
ist dort im Gasthof.
Silvio. Geh gleich hinein, und sag ihm, daß ich ihn
sprechen will. Es sei eine Ehrensache.