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MAuumerfungen, Ergänzungen und Nachweife.
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Sch mwarne alfo,
prad) ber wabhter in foracır
„Der merfer Dro
fit in {are verborgen.
af bivve ue
{ta ich mit trure
jere;
waz fol ich mere
oriend aunt viende fagen,
Dan: cz weil fchier tagen.
Die anderen Leiden Strophen ftinmen in dem Maß der Verfje wie aud) in
den Dteimftellungen genau mit der erften Strophe überein. (Sie Teihmgen
der Strophe in ihre verfchiedenen Glieder find exit bier in obiger Wiedergabe
Hinzugefügt. Sır den Originalen find fie zuweilen mr durch die aröferen
Anfangsbuchftaben, oft aber and) gar nicht markiert.)
Sn den hier gegebenen Beifpielen aus den Liedern der ipäteren Minne-
fürger Babe ih ausdrücliH nur folde gewählt, bet denen die Vorbilder oder
Anfniipfungspuunfte für die Meifterlicber mehr oder weniger vorhanden find.
Sn der weitaus größeren Zahl der alten Lieder find fofche faum wahrnehmbar.
— Auf eine Überfetsung oder Crtlärung einzehner Wörter Konnte hierbei ver
zichtet werden, indem c8 hier allein auf die Bersformen ankanı.
— 254. I der Mitte des 15. Sahrhunderts war der aus Schwaben ftammende Weber
Midael Behaim (aud VBehanı) einer der bekannteften Meijterfinger 1mnd
Dichter, Sein Hauptwerk {ft das große Gedicht über den Aufruhr der
Wiener gegen Friedrich III. 1462, Eine AbfHrift davon aus dem 17. Sabhr-
Bunbert befit die Dresdener Königl. Bibliothek, in einem Quartband von
all Seiten, In der Einleitung, an Stelle eines Titelblattes, beißt es:
„Dies puch jagt von der Zwitracht unfers Herrn Kaifers und feinen
Bruder Herczog albrecht und der Lantichafit Defterreih uud abfall der von
wien und ftet daß man cS fefen mag als einen {prud) ober fingen als ein
Vied und Micdel Beham hat es gemacht und e8 Haift in feiner Angft
weiß mwan er fing e8 an zu wien in der purg do er in großen Anyften
was. Wer es fingen wol, der hHeb e8 In dijen noten hie alfo an“.
Die „Gedichte“ Behaiıns find nen herausgegeben von Nöldete 1857;
das Gedicht „von den Wiener“ wurde 1843 durH Karaian int Druck heraus:
gegeben.
> 259. Na N. v. Likliencron („Die Hiftorijchen Bolkslieder der Deutjchen“, 1869)
find im 15. Jahrhundert Melodienangaben noch fehr felten. Erft im 16. Jahr
Hundert wurde eS mehr Sitte, Leim Liede den Ton zu nennen, nach dent e8
gefungen werden follte, Bet einigen gedruckten Licdernu wurde dann auch
baudjchriftlich die Notenbezeichnung beigefligt.
S. 259 und 260. GSdeke in feiner Einleitung zu der Auswahl Hans Sachsicher
Meifterkieder meint zwar: daß man bei dem im allgemeinen jambifchen Gang der
Berje nur die Hebungen zählte, „ohne fich an den firengen Wechiel der Hebhungen
Yence, Hans Sachs.