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Der Pfalter. Bermehrter Itubhnt.
mir ir der Auslegung viel umftändlicher, ja peinlicher, al irgend ein
Anderer e$ fein Konnte, denn eS war ihm Herzensfache, e3 allen fo deut-
ich und verftändlich als möglich zu machen. In feinem Eifer ging er
jo weit, daß e8 ihnı nicht genügte, den Inhalt eineS jeden Pfalms in
die dichterijche Umfchreibung feiner altdeutjhen Reimpaare zu bringen,
iondern er fommentierte ihn zunächft in einer furzen Einleitung, die er
a8 „Summa“ bezeichnet, und uuußte danır noch dem umgedichteten
Üfalm eine längere moralifierende Betrachtung anhängen. Wie er bei
der Verfifizierung des Bibeltexte8 verfuhr, möge man beifpielSweije aus
dem 136. Pfakln erfehen; c3 ijt Dabei interejffant, wie er daZ in den
Worten der Bibel inımer wiederkehrende „Denn feine Güte währet ewiglich“
jr feine Neimpaare zu nwdeln wußte. Nach der einleitenden „Summa“
porn 30517 VBerfen beginnt bei ihnı Ddiefer Pfaln:
Danft dem Herren, er ift freundlich
Sein Güt währt immer ewiglich,
Danfet Gott, aller Götter Gott,
Sein Güt hilft ewiglich aus Not,
Danfet dem Herrn aller Herren,
Sein Güt währt ewig nach und ferren,
Der große Wunder thut allein,
Denn ewig währt die Güte fein,
Der die Himmel gemachet hat,
Dann fein Güt währet früh und fpat,
Der die Erd auf das Waffer breit,
Denn fein Güt währt in Ewiakeit — ıc.
Der Druck aller diejer Umdichtungen au3 der Bibel, der fämtlichen
Pialmen, der Sprüche Salomonis, des Buches Sirach, wozu noch
zwölf Kapitel aus dem Prediger Salomonis 11nd vereinzelte Kapitel aus
anderen Büchern der Bibel kamen, mußte den lebten beiden Büchern
jeiner hoetifjchen Werke vorbehalten bleiben.
Der Ruf Hanz Sachfens war fhon nach dem Drucke feiner erjten
drei Bünde in Folio nicht nur außerhalb Nürnbergs {ehr geftiegen,
jondern auch in feiner Baterftadt, wo man In den Kreifen der Gelehrten
und Patrizier fich lange gefträubt Hatte, den dihHtenden Schuhmacher
af8 wirklichen Dichter anzuerkennen, Hatte doch fowohl feine beifpiellofe
dichterifche Thätigkeit wie fein mafellojer Charakter und fein unermüd-
fiches Wirken für alles Oute 1umd Rechte fein Anfehen fehr gefteigert,
jo daß auch jeine Gegner, über deren „Haff und Ungunft“ er in jenem
Vorwort fich bekflant hatte, vor der Neinheit und Tüchtiakeit eine8 folchen