und viele Fürsten befürworteten die Bitte, denn der helle Haufe
Arohte die Stadt zu belagern. Aber die: Nürnberger waren
wegen ihrer eigenen Bauerschaft damals so besorgt, dass sie die
Hülfe abschlugen 1).
Das Geschick des fränkischen Bauernaufstandes hing davon
ıb, ob das Schloss von Würzburg sich hielt oder nicht; wenn
lieser Schlüssel des Mainthales gefallen wäre, so würde der Zug
der Bauern auf Nürnberg gegangen sein; die Stimmung der
Bürger war den Bauern wohl bekannt; durch Sendbriefe suchten
sie bereits dieselben aufzuwiegeln. Der Rat aber hätte dem
Verlangen der demokratischen Elemente nach Anschluss an die
Bauern kaum widerstehen können, Mittel- und Oberfranken,
wo bislang nur lokale Aufstände stattgefunden hatten, wären in
lie Gewalt des Bauernheeres gekommen, der ganze Krieg hätte
vielleicht eine nene Wendung genommen. Das gefährdete Ge-
biet zu isolieren war mithin die Aufgabe der Nürnberger Politik.
Consequent wies man jedes Bundesanerbieten, von welcher
Seite es auch kommen mochte, ab mit Berufung auf die beste-
henden Verträge und suchte im übrigen nach Kräften zu ver-
mitteln. Die Nürnberger Gesandten beim Bauernheere erklärten,
dass sich der Rat solange neutral verhalten wolle, als sich die
Bauern jedes Angriffes auf das städtische Gebiet und der Auf-
vreizung der Unterthanen enthalten würden. Die Bauern, in
deren Interesse ein gutes Einvernehmen mit den fränkischen
Reichsstädten lag, gaben sich hiermit vorläufig zufrieden, hofften
aber doch auf den Anschlnss der Stadt, wenn das Heer sich
nähere 2).
Für Anfang Mai war von den Aufständischen eine Kin-
ladung zur Versammlung im Lager von Häidingsfeld ergangen.
Nürnberg hatte sich anfangs zur Beschickung bereit erklärt,
aber sie unterblieb. Der Rat von Würzburg, der die Absicht
Nürnbergs noch nicht kannte, da das Beglaubigungsschreiben
für den Gesandten wirklich abgeschickt gewesen war, hoffte
‚die jetzt berühmtesten im Reich‘ zu gewinnen und bat um
Aufklärung und Hülfe; zunächst rechnete man wohl auf das
berühmte Geschütz der Stadt, das den Frauenberg bezwingen
sollte 3). Von einem solchen Zugeständnis war der Rat weit
entfernt. Am 13, Mai erschien nun eine Deputation der Bauern
von Haidingsfeld und fragte, welche Stellung der Rat den
Bauern gegenüber nähme. Der Rat versicherte sein Wohlwollen
vegen sie, berief sich aber darauf, dass er als christliche Obrig-
keit seiner Pflicht yegven Reich und Bund nicht fehlen dürfe:
1) Baumann, Quellen, 3, S. 245. ?) Kamann, S. 19. 3 Würz-
burg an Nürnberg, 11. Mai 1525, Fries, I, S. 224. 226.