fullscreen: Von 1520-1534 ([2. Band])

und viele Fürsten befürworteten die Bitte, denn der helle Haufe 
Arohte die Stadt zu belagern. Aber die: Nürnberger waren 
wegen ihrer eigenen Bauerschaft damals so besorgt, dass sie die 
Hülfe abschlugen 1). 
Das Geschick des fränkischen Bauernaufstandes hing davon 
ıb, ob das Schloss von Würzburg sich hielt oder nicht; wenn 
lieser Schlüssel des Mainthales gefallen wäre, so würde der Zug 
der Bauern auf Nürnberg gegangen sein; die Stimmung der 
Bürger war den Bauern wohl bekannt; durch Sendbriefe suchten 
sie bereits dieselben aufzuwiegeln. Der Rat aber hätte dem 
Verlangen der demokratischen Elemente nach Anschluss an die 
Bauern kaum widerstehen können, Mittel- und Oberfranken, 
wo bislang nur lokale Aufstände stattgefunden hatten, wären in 
lie Gewalt des Bauernheeres gekommen, der ganze Krieg hätte 
vielleicht eine nene Wendung genommen. Das gefährdete Ge- 
biet zu isolieren war mithin die Aufgabe der Nürnberger Politik. 
Consequent wies man jedes Bundesanerbieten, von welcher 
Seite es auch kommen mochte, ab mit Berufung auf die beste- 
henden Verträge und suchte im übrigen nach Kräften zu ver- 
mitteln. Die Nürnberger Gesandten beim Bauernheere erklärten, 
dass sich der Rat solange neutral verhalten wolle, als sich die 
Bauern jedes Angriffes auf das städtische Gebiet und der Auf- 
vreizung der Unterthanen enthalten würden. Die Bauern, in 
deren Interesse ein gutes Einvernehmen mit den fränkischen 
Reichsstädten lag, gaben sich hiermit vorläufig zufrieden, hofften 
aber doch auf den Anschlnss der Stadt, wenn das Heer sich 
nähere 2). 
Für Anfang Mai war von den Aufständischen eine Kin- 
ladung zur Versammlung im Lager von Häidingsfeld ergangen. 
Nürnberg hatte sich anfangs zur Beschickung bereit erklärt, 
aber sie unterblieb. Der Rat von Würzburg, der die Absicht 
Nürnbergs noch nicht kannte, da das Beglaubigungsschreiben 
für den Gesandten wirklich abgeschickt gewesen war, hoffte 
‚die jetzt berühmtesten im Reich‘ zu gewinnen und bat um 
Aufklärung und Hülfe; zunächst rechnete man wohl auf das 
berühmte Geschütz der Stadt, das den Frauenberg bezwingen 
sollte 3). Von einem solchen Zugeständnis war der Rat weit 
entfernt. Am 13, Mai erschien nun eine Deputation der Bauern 
von Haidingsfeld und fragte, welche Stellung der Rat den 
Bauern gegenüber nähme. Der Rat versicherte sein Wohlwollen 
vegen sie, berief sich aber darauf, dass er als christliche Obrig- 
keit seiner Pflicht yegven Reich und Bund nicht fehlen dürfe: 
1) Baumann, Quellen, 3, S. 245. ?) Kamann, S. 19. 3 Würz- 
burg an Nürnberg, 11. Mai 1525, Fries, I, S. 224. 226.
	        
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