Hans Sachs lHber das Interim. 243
zerjchmettert er Durch einen feurigen Strahl und Domnerfchlag die
Pforten der Tempel, worauf „Hipocrafis“ auf einem fliegenden Drachen
erfcheint, um die gefeffelte Berita8 mit einem viclfarbigen Kleid zu um-
Hüllen. Hier folgt num in dem Gedicht die Stelle, in der fich Hans
Sachs in der Anwendung farbenreicher 1nd Draftifcher Bilderfprache alz
Meifter zeiat:
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Ein lang vielfärbig Kleid,
Das Fran Nequitia
Mit eigner Hande da
Gät glponnen und geftricket
Sufamm gut und geflicket
Aus alt verlegnem Tuch,
Das Kleid gab einen Ruch
Wie lauter Pech und Schwebel,
Sein Sftänf macht gleich ein Nebel
Doch wars verbrämt ein wenig
Mit füß vergiftem Hönig.
Alfo Fran Deritas
Tranernd unmutig faß
Und ganz entfärbet fich,
Zhr licht Angficht erblich
Wann fie faß in dem Rock
Sleidhh wie in einem Stock
Sefangen und elend,
Konnt weder Füß noch Händ
SBeregen noch gerühren.
Snwendig thät fie fpüren
Diel fcharfer Hechelzähn,
Welche thäten durchgehn
Der Warheit ihren Leib,
50 daß das heilig Weib
Mit Herzenleid erfüllet,
3hr Angficht ward verhüllet,
Daß man fie Fennet nimmer.
Sie weint und fenfzet immer
Weil fie war zwiefach gfangen
Zachdem mit höfling Prangen
Hipocrafis gleich thät,
Als fie’s erledigt hätt
Durch ein gleichmäßig Mittel
Sab ihm ein herrling Titel
Mit heuchlerifher Stimm,
Zlennt das Kleid Interim: