Objekt: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Ackerländereien und weniger auf den fast nur dem Gemüsebau gewidmeten 
Gewendern, obwohl gerade diese für gedachte Samenerzeugung wegen ihres 
höheren Feuchtigkeitsgehaltes in erster Linie qualifiziert wären und auch 
in sehr niederschlagsarmen Jahren immer noch eine halbe bis Zweidrittel— 
Ernte erwarten ließen. In Groß- und Kleinreuth h. d. V., sowie in Thon 
trifft man ausnahmsweise die Hälfte bis zwei Drittel der Samenkultucen 
auf Gewendern. 
Auf dem Ackerland erfolgt in gewissen, schon näher charakterisierten 
Lagen alle 8 Jahre die Kultur von Weißrübsamenpflanzen. Hiebei 
kommen z. B. im ersten Jahre Weißrübsamen und darnach — wie der 
Nachbau hier durchweg die Regel bildet — folgen im nämlichen Sommer 
noch Wirsing, Kohlrabi, Lauch, gelbe Rüben, sowie Runkel- und Kohlrüben. 
Im zweiten Jahre wird Wechselweizen oder Sommergerste und im dritten 
Winterroggen kultiviert. Hierauf beginnt die Reihenfolge von neuem. 
Auf den Gewendern pflegt man gewöhnlich alle 3 Jahre, selten aber 
wie in Großreuth und Kleinreunth h. d. V., Lohe und Thon, Wasserrüben⸗ 
pflanzungen auf den nämlichen Platz wiederkehren zu lassen. Bei zwei— 
jährigem Wechsel kommt das eine Jahr Blumenkohl mit Selleri und Salat 
und das nächste Rübsamen mit nachfolgendem Erfurter Zwergkarviol. 
Bisweilen trifft man auf besserem Ackerland 4 oder sogar 6 Jahre 
hintereinander den Bau von Stoppelrübsamen, ohne daß der Ertrag fich 
mindert. Nach Umfluß genannter Zeit folgen dann Getreide (z. B. Weizen) 
und andere gewöhnliche Ackerkulturpflanzen. Bei dieser Anbaumethode 
muß natürlich die Vorsicht gebraucht werden, daß man nicht alle Jahre 
als Nachfrucht Kohlgewächse einpflanzt, da sonst das Kropfigwerden der— 
selben, worunter in erster Linie der Blumenkohl und dann der Wirsing, 
weniger Kohlrabi und Kohlrüben, zu leiden haben, sehr überhandnehmen 
würde. Aus diesem Grunde besetzt man die eine Hälfte des Samenfeldes 
im Nachbau abwechselungsweise mit Lauch, gelben Rüben und Runkelrüben 
und die andere mit Carviol, Wirsing, Kohlrabi und Kohlrüben. 
Die Düngung der Weißrübsamenfelder wird wegen des höheren 
Wassergehaltes der in Betracht kommenden Feldlagen gewöhnlich im Winter 
zwischen Dezember und März bei gefrorenem Boden vorgenommen. Auf 
das Hektar rechnet man 30— 45 Fuhren à 20-25 Ztr. guten Stalldünger, 
sonach 600 - 1125 Ztr. Sehr selten verwendet man statt Stallmist per 
ha 18 Fuhren Latrine à 12—18 BBl, da infolge des Stickstoffreichtums 
letztgenannten Dungmaterials die Samenrüben zu üppig wachsen, die 
Stengel derselben leicht abbrechen und bei der Lagerfrucht wenig Körner 
ausbilden. Nach dem Abernten des Samenfeldes werden in der Regel 
noch zur Befruchtung des Landes für das nachfolgende Gemüse auf das 
Hektar ca. 9 Fässer Latrine im Preise von je 1.20 —1.80 A aufgefahren. 
Eine Beigabe von phosphorsäure- und eventuell auch kalihaltigen
	        
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