918 v. Schubert, Der Streit über die Nürnberger Ceremonien.
was allerdings auf die Einigkeit und Subordination in der
nürnbergischen „Hierarchie“ ein helles Schlaglicht wirft.
Dieses Manuskript brachte der Vf. druckfertig unter dem Titel
„Antwort auf eines Anonymi Bericht von gottesdienstlichen Cere-
monien in der Stadt Nürnberg zur Beleuchtung der Geschichte
des Interim daselbst, nothgedrungen herausgegeben von dem
Verfasser der Geschichte des Interim zu Nürnberg Carl Christian
Hirsch Diac. Laur. in Nürnberg“ zu dem nürnbergischen Cen-
sor Lazarus Carl von Wölckern!) der in einer ausführ-
lichen Kritik Licht und Schatten verteilte und von dem Sepa-
ratdruck abriet. Dies interessante und inhaltreiche Schrift-
stück hat Hirsch abgeschrieben und seinem Manuskript bei-
gefügt. Das ganze Material aber ist eingeheftet in dem Exemplar
der Hirsch’schen Interimsgeschichte, das im german. Museum
(854. 2419) sich befindet, wohl des Verfassers eigenem Exemplar.
Will, Bibvl. Nor. IL, 343, beschreibt offenbar das gleiche Exemplar.
Das bisher unbekannte Schreiben des Censors, das den Streit
abschließt, indem es auf alle vorhergenannten Punkte bezug
nimmt, verdient einen wörtlichen Abdruck.
Hn. Caroli Wilh. Wölckeri, Nbgischen Consulentens Be-
denken über meine Controvers in den Hamb. Ber. wegen der
Lauterkeit in den Ceremonien der Nbgischen Kirche.
Es ist diese erregte Strittigkeit von dem Nürnb. Interim meines
Erachtens für weit wichtiger anzusehen, als daß der Druck von
yegenwärtigen übereilet werden solle.
Vornehmlich aber komt es hierbei auf drey zu machende unter-
schiedene Betrachtungen an 1. Ob und wie ferne alle Uberbleibsel
vom Papstum für verwerflich zu achten? 2. ob und wie ein päpsti-
scher Sauerteig sich alhier noch ergebe? 3. ob und wie das Nbgische
Interim sich noch vertheidigen laßen möge?
Soviel das erste betrift, so weiset uns der Herr Christus in dem
heutigen Evangelio selbst an Mosen und die Propheten. Mosen und
die Propheten laßen die Juden auch noch in ihren Kirchen und
1) In dem Ms, ist er Carl Wilh. W. genannt. Da dieser aber bereits
1748 gestorben, sein Bruder Lazarus Carl, + 1761, gleichfalls Consulent
des Nürnberger Rates war, andere aber nicht in Betracht kommen, wird
sich Hirsch im Vornamen versehen haben. Laz. Carl, der u. a. die
Historia Norimberg, Diplomatica 1738 schrieb, erwarb sich nach Will,
Gel.-Lex. II, 281 ff.i, „große und unsterbliche Verdienste“. Vgl. No-
pitsch VI, 417,Kein Volltext zu diesem Bild verfügbar.
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