Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1924/25 (1. April 1924 bis 31. März 1925) (1924/25 (1925))

Gesundheitswesen. 
Schulschwimmen. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Badeamt wurden die 
Schwimmgelegenheiten erweitert, so daß insgesamt 82 459 Schüler⸗Schwimmbãder verabreicht 
werden konnten — gegen 60 855 Schüler-Schwimmbäder im Vorjahre. Von den zur Ent—⸗ 
lassung gekommenen Schulkindern waren 52 Prozent (im Vorjahr: 53 Prozent) des 
Schwimmens kundig. Dies bedeutet einen geringen Rückgang, der allerdings allein auf den 
ausnahmsweise kühlen Sommer zurückzuführen ist, währenddessen die Freibäder für den 
flassenweisen Schwimmunterricht nahezu ausschieden. 
Wandern. Das Wanderheim des Stadtamtes für Leibesübungen in Hartenstein bei 
Velden a. d. Pegnitz wurde weiter ausgebaut, so daß nunmehr 4 Schlafsäle mit zusammen 
75 Strohsack-Betten zur Verfügung stehen. 
Um auch den bedürftigen Schulkindern die Teilnahme an den Schulwanderungen zu 
ermöglichen, leistet das Stadtamt für diese im Rahmen der ihm genehmigten Mittel Zuschüsse 
in bar zur Fahrt sowie in Naturalien — Suppenwürste, Kakao, Dosenmilch und Zucker — 
zur Verpflegung. 
Jugendspiele. Die Beteiligung am Spielbetrieb wurde den Kindern noch freigestellt. 
Es wurde ein vierter Bezirk eingerichtet und die Beteiligung der Kinder am Spiel war 
eine so erfreuliche, daß alle verfügbaren Plätze mit Einschluß der dem Stadtamt seitens der 
hiesigen Turn- und Sportvereine zur Verfügung gestellten Plätze dauernd überstark belegt 
waren. Außerdem wurden für die Kinder unter 12 Jahren an 10 Anlagenplätzen des ge⸗ 
amten Stadtgebietes besondere Gelegenheiten zu Kinderspiel geschaffen. Diese Tanz⸗ und 
Reihenspiele, welche sich größter Beliebtheit erfreuen, gehen jeweils an den Mittwoch- und 
Samstagnachmittagen unter geeigneter Aufsicht und Leitung vor sich. 
Orthopädisches Schulturnen. Für die Gesundheitsübungen der Kinder, welche dem Amt 
oom Verein für Krüppelfürsorge zugewiesen werden, wurde der orthopädische Turnsaal des 
tädtischen Krankenhauses zur Verfügung gestellt. 
Unterricht erhielten insgesamt 280 Kinder wöchentlich. Eine durchgreifende Um— 
organisation ist dringend erforderlich; diese muß aber bis zur Fertigstellung des Stadtamts— 
Neubaues zurückgestellt werden. 
6. Städtisches Badeamt. 
Hierüber wird von jetzt ab im Abschnitt „Städtisches Technisches Betriebsamt“ berichtet. 
7. Städtische Desinfektionsanstalt. 
Betrieb. Im Berichtsjahre wurden in 5726 Fällen Desinfektionen vorgenommen. 
Davon wurden 4170 Fälle in der Anstalt, 1556 Fälle in den Wohnungen behandelt. Die 
fortlaufende Desinfektion wurde in 534 Fällen angeordnet und deren vorschriftsmäßige Aus— 
führung überwacht. Wegen Ungeziefer wurden 436 Wohnungen einer Untersuchung unter— 
zogen. In der Entlausungsanlage wurden 1441 Personen behandelt. 
Die am 1. April 1924 festgesetzten Gebührensätze blieben im Laufe des Jahres un— 
berändert. 
Ueberlassung einer Holzbaracke. Durch Stadtratsbeschluß vom 25. Juni 1924 wurde 
die im Jahre 1919 errichtete Holzbaracke dem Zweckverband zur Bekämpfung der Tuberkulose 
zur Verwendung als Liegehalle unentgeltlich überlassen. Mit dem Abbruch derselben wurde 
am 28. Juli begonnen. 
8. Städtische Grubenentleerung. 
Tätigkeit. Der Anfall an menschlichen Abfallstoffen betrug im Berichtsjahre im Stadt— 
gebiet 64 385 Tonnenfuhren zu je 1200 1. Die nassen Sommer- und Herbstmonate 1024 
haben den Fäkalienversand sehr nachteilig beeinflußt; die Landwirte gaben infolge der nassen
	        
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