Volltext: Kaspar Hauser

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mich vor, welche Sie wollen. Er wird ja selber mit mir 
reden und ich mit ihm, und sogleich wird alles klar zwischen 
uns sein. 
Lehrer: Ja, klar! klar! das hoffe ich zu Gott. Aber 
in einem andern Sinne, als Sie es sich träumen lassen. 
Unheimlich klar! — Lord Stanhope ist nicht mehr Ihr 
zärtlicher Herr Papa. Das sollen Sie bald spüren. Schon 
längst hat er sich eines Besseren besonnen. 
Kaspar: Oh, ich verstehe: Sie wollen mich bös und 
mißtrauisch gegen ihn stimmen, rasch noch bevor wir uns 
wiedersehen. Wie verkehrt Sie von mir denken, und wie 
häßlich Sie ihn herabsetzen, meinen Vater! 
Frau von Albersdorf: Lieber Kaspar, in gewissem 
Sinne hat der Herr Lehrer leider recht: man soll auf 
einen Menschen, dem man so lange nicht Auge in Auge 
gesehen — und wäre er einem auch der Teuerste — keine 
Felsen bauen, nicht gleich das ganze Leben ihm in die 
Hände legen. 
Kaspar (verwirrt): Aber was wollt ihr! Ich kenne ihn 
doch! Was ich Schönes bis jetzt in diesem Leben gefunden 
habe, das stammte doch alles von ihm. Er ist doch der 
Einzige, der mich wirklich lieb hat. Ja, wie über alle 
Maßen lieb und gut er gegen mich gewesen, das kann doch 
niemand wissen als ich allein! 
Frau von Albersdorf: Früher! mag sein, lieber 
Kaspar. Aber rechnen Sie zu seinen Wohlthaten zum Beispiel 
auch — die Einsamkeit Ihrer letzten Jahre? Und was 
halten Sie von seinen Briefen, die immer seltener kamen, 
immer strenger klangen. Ist es denn so ganz unmöglich, 
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