Objekt: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

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Dichterin, die vorerst noch die weibliche Scheu 
abhielt, mit ihren Arbeiten in die öffentlichkeit 
zu treten. Im engeren Kreise ihrer Nachbarn 
war sie schon lange als Ister-Clio gefeiert. —X 
dem Namen des an der Burg voruͤberfließenden 
Baches gruͤndete sie fuͤr sich und eine kleine An— 
zahl von Sreundinnen die Ister⸗VUymphengesell⸗ 
schaft, die bisher nur durch Anton Ulrich von 
Braunschweigs Widmung am Anfange seiner 
Hctavia literarhistorisch bekannt ist. Andere hohe 10 
Adelige schlossen sich an. Der Besitzer der wenige 
Meilen entfernten Schallaburg, Johann Wilhelm 
von Stubenberg, als uͤbersetzer beruͤhmt, ward 
um freundliche Durchsicht der „gespieleten Vers— 
lein“ angegangen. Aber bald gesteht er: „an⸗ 15 
jetzt ist die Schuͤlerin uͤber den Meister.“ So 
wurde die Aufmerksamkeit des mit Stubenberg 
befreundeten nuͤrnberger Dichters Sigmund von 
Birken erregt, und dieser entschloß sich, die erste 
dichterische Arbeit Catharinas mit einem uͤber⸗- 20 
schwenglichen Lobgedicht einzufuͤhren. Aus dem 
in schlichten Worten ausgesprochenen Dank der 
Gepriesenen entwickelte sich allgemach ein aus— 
fuͤhrlicher Briefwechsel, von welchem Catharinas 
Episteln erhalten sind. An zweihundert Stuͤck 28 
umfassend, reichen sie bis zum Jahre 1679. Durch 
persoͤnliche Aussprache wurde das freundschaftliche 
ODerhaͤltnis ausgebildet und gekraͤftigt. Wann
	        
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