Volltext: Die Schweden in Nürnberg

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in der frischen, reinen Luft im fröhlichen Geplauder. An schönen, 
warmen Frühlingstagen ließ sich auch der Hausherr in einer Sänfte 
heraustragen und blieb bis zur Abendkühle. Im Sommer aber, 
sobald die Sonne das geräumige, jedoch leicht gebaute Landhaus 
gründlich durchwärmt hatte und die Luft in der Stadt gar zu 
drückend wurde, zog die ganze Familie für Wochen hier hinaus. 
Dann bildete der Praunfalksche Garten den täglichen Sammelplatz 
der Freunde und Verwandten, und um das gastfreie Ehepaar 
scharte sich alt und jung im lustigen Gewühle. 
Das herrliche Frühlingswetter des Jahres 1649 versprach, 
daß der von allen Familienmitgliedern sehnlichst herbeigewünschte 
Umzugstag bald kommen würde. 
Während Brigitte im Stadthause infolge der geplanten dem— 
nächstigen Übersiedelung alle Hände voll zu thun hatte, beschloß 
Frau von Praunfalk, selbst einmal nach dem Sommerasyl zu 
pilgern, um sich persönlich vom Stande der Dinge dort zu über— 
zeugen. 
Es war für die Töchter ein frohes Ereignis, mit der 
geliebten Mutter zusammen hinaus wandern zu dürfen, und be— 
gleitet vom getreuen Hans und einigen Mägden, zog die kleine 
Karawane, zwei Tage nach den im ersten Kapitel unserer Er⸗ 
zählung geschilderten Ereignissen, vor das Frauenthor hinaus. 
Helena hatte den Eltern in ihrer ruhigen Weise nach der 
Heimkehr aus dem Garten die Begegnung mit dem schwedischen 
Offizier mitgeteilt. Keiner hätte es ihr angesehen, daß derselbe 
einen Eindruck auf sie gemacht hatte. Dennoch mußte das junge 
Mädchen immerwährend an den schönen Kavalier denken. Sobald 
sie allein war, flogen ihre Gedanken nach dem kleinen Turm 
hinüber, auf dessen Treppe sie ihn zuerst erblickte. Und jetzt, 
während sie neben der Mutter herschritt, ertappte sie sich gar bei 
dem Wunsche, dem jungen Obersten dort wieder zu begegnen. Sie 
schämte sich dessen wohl und während ihr die Röte in die Wangen 
schoß, schaute sie besorgt die Mutter an, meinte sie doch, daß diese 
ihre Gedanken erraten müßte. Aber Frau von Praunfalk war 
im lebhaften Gespräch mit ihren Töchtern Sophie und Maximiliane 
und hatte auf die älteste nicht achtgegeben. 
Auch dem Obersten von Schlippenbach kam das ernste und 
schöne Mädchen nicht aus dem Sinn. 
In frühester Jugend, noch im Knabenalter, hatte er das 
Elternhaus, in das nach dem Tode seiner Mutter eine Stief— 
mutter eingezogen war, verlassen und war erst nach Grodno, dann
	        
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