Volltext: Blicke in das kunst- und gewerbreiche Leben der Stadt Nürnberg im sechszehnten Jahrhundert

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Fuer Herzug hatte die Mufter feiner Arbeiten Kaum gefehen 
und überdies gehört, daß er auch in der Waffenkunft bisher 
noch nie gefehene Werfe ausgeführt, als er ihn fofort in feine 
Dienfte berief.“ 
„Und auf der Reife zu uns, fprad der hHerzuglidhe Math, 
„hat er au dem Kurfürften in Berlin die Vifirungen und 
Nufter jeiner Arbeiten vorzulegen die Chre gehabt.“ 
Gewerbthätigkeit für häuslihe Bedürfnife, 
„Cbhenfo aber, wie in Kriegswerkzeugen,‘“ hob Nüßel von 
Neuem an, „leiften unfre Mitbürger auch in der Verfertigung 
go Hausgeräthen Ausgezeichnetes. Silberne Trinkgelchirre, 
Becher, Becen, Gießkannen und Dergleihen fieht man an 
allen Fürftenhöfen; auf allen fürftliden Tafeln findet man 
Nürnberger Meifterwerfe von filbernen und vergoldeten Cre- 
denzen, wie auch filbernes Eßgejchirr von allerlei Art, zum 
Theil über und über ftarf vergoldet. Wir Rathsmänner Jelbft 
haben in unjrer Lofungsftube ein practoolles Tafeljervice, Wor- 
auf wir mit Necht ftolz find, wenn wir auf RKeichstagen oder 
bei andern großen Feftlichkeiten die anwejenden Fürften und 
hchen Herren Saft zu bitten. €& hat dies für unjere 
Sold- und Silberarbeiter den Vortheil, daß die Fürften und 
Hohen Herren ihre Kunftarbeiten näher kennen und [Hägen 
lernen, was ihnen dann oft Anlaß giebt, für fi bei unfjern 
Meiftern gleihfallg Beftellungen Jolder Art zu machen. Co 
war e8 vor einigen Jahren der Fall bei Eurem Herzog. Er 
nıwchte hier bei einer foldjen Gelegenheit einen [dhönen Credenz- 
Pokal gejehen haben und beftellte fogleidh auch einen für Jjeine 
Semabhlin und zwar, wie er dem SGoldjchmied ausdrücklich 
oorjchrieb, von Denmfelben Silbergewicht und Derfjelben Fornt, 
wie ibn „die Herren zu Nürnberg von fleißiger Arbeit In
	        
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