hervor, die auf mein Mpäteres £eben von Einfluß maren. Da
fi mein geftrenger Vetter in der untergeordneten Schulftelle,
die er angenommen, als Lehrer nicht halten und durchaus keine
Autorität unter den Knaben gewinnen konnte, die Stadt alfo
wieder verlaffen mußte, ward ic bei einem penkionirten Kriegs-
rath, einem ehemaligen herzoglichen Primzen- Inkructor, in Pen-
fion untergebracht. Die leibliche Koft war bei ihm freilich
immer nur fehr fpärlich zugemeffen und ich lernte jebt zuerlt,
was Hunger heißt. Aber der alte Herr, der auf Gottes Erden
durchaus nichts mehr zu thun hatte, machte fig) ein Vergnügen
daraus, mir Unterricht im Framölifchen zu ertheilen, und weil
er dabei gefunden zu haben glaubte, daß id zu etwas Befferent,
als zu einem Chirurgen, gefchaffen Tei, wußte ev in einer glüc-
lichen Stunde meinen Pater zu bewegen, den Chirurgen in mir
außugeben und mich fiudiven zu lafen. Kein Menfch war
glücklicher, als ich.
Diefer Umland aber gab auch meinem Fleiß einen neuen,
gewaltigen Sporn. Se mehr ich mance meiner Mitfhüler in
Sprachenkeuntniffen mir bedeutend voranfiehen fah, um fo
eifriger eilte ich ihnen nach. Der Unterricht in manchen
Claffen war zwar oberflächlich und mangelhaft genug; allein
als ich nad) vierjährigem Privatfleiß in die obere Claffe, da-
mals Selecta genannt, einrückte, lernte ich in den Stunden
unferes tiefgelehrten, ausgezeichneten Directors Schaubad), was
gründliches Spradh- und Sachverkändnif der alten römilchen
und griechifchen Claffiker heißt. AYur in der Mathematik wollte
bei mir fein Unterricht nicht anfchlagen; ihm auf feine fragen
eine völlig genügende Antwort zu geben oder eine befriedigende
fehriftliche Arbeit zu liefern, war id) faß nie im Stande. Da-
gegen erfreute ich ihn mit einigen meiner Mitfchüler wieder
durch die fehnellen Sortfchritte, die wir in der englifchen Sprache
in Yrivatktunden bei ihm machten. Die Bennebergifche Landes-