fullscreen: Mittelfrankens Burgen und Herrensitze

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Tierköpfe, dereinst Zierden des Gesimses und der Thor⸗ 
einfassung, verkündeten dem Eintretenden in ihren steifen 
und verwitterten Gestalten das hohe Alter dieses Baues. 
Das Innere der Seitengebäude enthielt vormals zwei 
Rapellen, von denen die kleine, niedrige Margaretenkapelle 
noch erhalten ist. Nur spärliches Licht schlüpft durch die 
schmalen Fensterspalten in das kreisförmige Gewölbe, 
getragen von stumpfen Säulen mit phantastisch geformten 
schwerfälligen Rapitälern. Einen freundlicheren Eindruck 
bietet die kaiserliche Privatkapelle, deren Gewölbe auf vier 
Säulen ruhen, welche den byzantinischen Bau stützen. Aus 
den Gemächern desselben und deren mittelalterlichen Aus⸗ 
stattung wehen dem Besucher große Erinnerungen entgegen: 
Gedanken an wechselvolle Zeiten unserer Kaisergeschichte. 
Aus dem Reichsschloß tritt man in den Vorhof, den 
Mauern oder Gebände umschließen, und wo der Beschauer 
die eigentliche Burg vor sich sieht. Hier erblickt er von der 
turmartigen durch Heinrich J. erbauten Walburgiskirche 
(die später ein städtisches RKonservatorium geworden) sich 
abwendend an der Brüstung des Cindenkirchplatzes jene in 
Stein eingehauenen Pferdehufe, von denen die Sage erzählt, 
daß sie aus der Seit des Raubritters Eppo von 
Gailingen herrührten, welcher von dort aus hoch zu 
Roß den kühnen Sprung gewagt, um sich der Gefangen⸗ 
schaft zu entziehen. Damals ist der wohlberechtigte Spruch 
aufgekommen, daß die Nürnberger keinen hängen, den sie 
nicht haben. 
Da die Burg teilweise von verschiedenen Lehenträgern 
bewohnt gewesen ist, desgleichen einzelne Gebäude derselben 
Burghuten genannt, und diese erst nach und nach in den 
Besitz der Stadt gelangten, so bewohnten die Hohen⸗ 
zollern meist ein Gebäude der Vorhut, zwischen der 
Walburgiskirche und dem Vestner turm gegen das 
Feld hinaus, seit 1273 den Burggrafen angehörend, welchen
	        
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